Ihm sicher nicht.
Seit Sonntag hält sich der Limburger
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in Rom auf. Dorthin flog er mit
einem Flieger von Ryan Air, was es auch nicht besser macht. Ich finde
es sogar regelrecht lächerlich, dass dieser Mensch nun auf einmal so
kleine Brötchen backt. Was will er damit zeigen? Dass er doch nicht
der Verschwender und Großkotz ist, für den ihn die ganze Welt (zu
Recht) hält? In den USA ist er als
"The Bling Bishop"
bekannt, auf einer Südafrika-Reise fiel er schon 2006 negativ auf,
nach Indien ging es in der First (ach nee, war ja
Business) Class und
seine Kollegen aus Afrika, Lateinamerika und Asien wundern sich
darüber, wie reich die deutsche katholische Kirche ist.
Die Kirche steht mächtig in der
Kritik und hat gewaltig an Glaubwürdigkeit verloren. Davon betroffen
sind auch und vor allem die sozialen Einrichtungen, denn die
Spendenbereitschaft der Deutschen ist seit Bekanntwerden der
Lügengespinste und Falschaussagen dieses Bischofs stark
zurückgegangen. Tebartz-van Elst ist das Gegenteil von Papst
Franziskus, der als der Papst der Armen angesehen wird. Franziskus
fordert und lebt Bescheidenheit und liebt die Menschen. Tebartz-van
Elst ekelt sich vor armen und kranken Menschen, weigerte sich,
schwarzen Gläubigen die Hand zu geben und liebt vor allem sich
selbst und seinen Luxus. Die Hände könnte er sich ja nun in seiner
15.000,00 Euro teuren
Badewanne waschen, wären da nicht all
die Neider und gemeinen Menschen, die ihn an den Pranger stellen.
Jammerschade. Selbst sein
Architekt ist ihm in den Rücken
gefallen und offenbarte, dass die Höhe der Baukosten schon lange in
genau diesem Umfang bekannt waren. Franziskus wird nun das ganze
Dilemma richten müssen. Er muss um seine und die Glaubwürdigkeit
der Kirche kämpfen. Ein Job, um den ich ihn nicht beneide.
Es ist schier unfassbar, wie
Tebartz-van Elst ohne einen Hauch von Unrechtsbewusstsein lebt, lügt
und verschleiert. Schöne Kleider, Luxuskarossen, Koikarpfen (zur
Überprüfung der Wasserqualität!) und eine überdimensionale
angemessene Behausung. Man könnte meinen, dass er Bischof irgendwo
vor ein paar Jahrhunderten stehen geblieben ist. Ich neige dazu, über
diesen Mann zu lachen, jedoch ist es in Wirklichkeit eine recht
traurige Geschichte.
Dennoch, allein der Name ist Programm
(erinnert an Götz von Berlichingen, was ich mir auch leichter merken
kann) und da Tebby doch etwas spooky daher kommt, finde ich folgendes
Filmzitat sehr passend: „Es reibt sich die Haut mit der Lotion ein.
Das macht es, wann immer man es ihr sagt.“ (Das Schweigen der
Lämmer)
Noch hat man aus Rom nichts gehört,
es bleibt spannend.