Sonntag, 25. Mai 2014

Haufenweise Perverse ... und ich mittendrin

Nachdem ich im letzten Jahr zum ersten Mal die BoundCon in München besucht habe, war ein Besuch Europas größter BDSM- & Fetisch-Messe fester Bestandteil der diesjährigen Planung. Es war voll, in den Gängen tummelten sich mehr oder weniger interessante Erscheinungen, und auf den verschiedenen Ständen gab es wieder viel zu schauen, zu testen und (mein Geldbeutel möge es mir verzeihen) zu kaufen. Ich bin nun stolze Besitzerin eines wunderschönen Halsrings, und auch diverse andere kleine Gemeinheiten haben ihren Weg in meine Nähe gefunden. Die Verlockung ist aber auch einfach zu groß.
Auf dem Stand von Harry Tasker habe ich unter den aufmerksamen Blicken einiger Schaulustiger (warum sind das eigentlich immer Männer?) eine Zwangsjacke Probe getragen, und ich muss sagen, ich habe mich darin sehr wohl gefühlt. Es ist bequem, fast kuschelig, hält warm, und das Gefühl ist dem einer Umarmung nicht unähnlich. In gewisser Weise ist es das ja auch. Man umarmt sich selber. Aber dadurch, dass man von der Jacke gehalten wird, entsteht doch ein anderes Gefühl. Man muss die um sich geschlungenen Arme nicht selber in Position halten, dafür sorgt die Jacke, man kann sich fallen lassen. Natürlich sind Zwangsjacken nicht nur zum Selbstbekuscheln gedacht, und so kam die Fantasie während der kleinen „Probefahrt“ ein wenig in Schwung, was diverse Anbau- und Einsatzmöglichkeiten angeht. Der Preis für so eine Jacke hat mich dann doch von einem Spontankauf abgehalten, wobei er, im Vergleich zu anderen Modellen von anderen Anbietern, gerechtfertigt ist, was Verarbeitung, Material und Qualität angeht.
Schnell noch ein Erinnerungsfoto geschossen, Zwangsjacke wieder aus, einige Eisenwaren käuflich erworben, und dann ging es weiter mit dem stellenweise zögerlichen Rundgang. Zögerlich deshalb, weil man ständig auf bekannte Gesichter trifft, und „eben mal“ ein Pläuschchen hält und sich gegenseitig berät und/oder die neuesten Errungenschaften zeigt. Aufgefallen ist uns, dass es im Gegensatz zum letzten Jahr nicht mehr ganz so aufregend und spannend war. Bei unserem ersten Besuch 2013 waren wir wahnsinnig aufgeregt, wussten nicht so recht was uns erwartet und auch nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Die letztjährige Reizüberflutung fiel somit bei mir aus, aber es gab dennoch nicht weniger zu sehen. Auch zwei der zahlreichen Bondage-Darbietungen habe ich mir angeschaut. Eine Riggerin und ein Rigger. Beide haben sehr schön gefesselt, jedoch sprang meiner Meinung nach der Funke bei dem Rigger mehr über. Ich kann nicht genau sagen, woran es nun wirklich lag. Die Verbindung zwischen Begünstigter und Rigger war intensiver, irgendwie näher.
Der abendliche Ausklang fand wieder in kleiner, aber feiner Runde in einem Münchener Restaurant statt, und rundete einen sehr schönen Tag perfekt ab. Die Steaks waren fantastisch (gönnt man sich ja nicht alle Tage), und die Runde passte auch wiedereinmal wunderbar zusammen. Wir haben den Tag genossen und sind irgendwann in der Nacht todmüde, mit schmerzenden Füßen und Rücken, aber glücklich, ins Bett gefallen.

Samstag, 17. Mai 2014

Schild zu vergeben

Aus sich in der letzten Zeit häufenden Anlässen ist es mir ein Bedürfnis, auf das Vorhandensein dieses Schildes hinzuweisen.

Es wäre sehr hilfreich, wenn betroffene Menschen dieses Schild bei sich trügen. Man würde keine Erwartungen an sie stellen, und müsste sich im Nachhinein nicht ärgern.
Jeder von uns kennt diese intelligenten Fragen wie "Warst du beim Frisör?", wenn man auf einmal kurze Haare hat, oder "Bist du erkältet?", wenn man dauerniesend und mit Taschentuch unter der Nase durch die Gegend läuft. Bei mir passt aus gegebenem Anlass diese Geschichte wunderbar:
 
Das ist wie bevor ich mit meiner Frau mitten im Umzug war. Unser Haus
war voll mit Kartons, und der Umzugslaster stand in der Einfahrt. Mein
Nachbar kommt rüber und fragt "Hey, du ziehst um?" - "Nö. Wir packen
nur ein oder zweimal die Woche unsere Klamotten ein, um zu sehen, wie
viele Kartons wir brauchen. Hier ist dein Schild."

Weitere Beispiele für doofe Fragen von doofen Leuten gibts bei "Hier ist dein Schild.



 

Dienstag, 13. Mai 2014

Heaven on Heels

Wer von uns weiblichen Menschenkindern kennt es nicht? Das Gefühl, mit High Heels über unebene Straßen, Kopfsteinpflaster oder durch gepflasterte Fußgängerzonen zu laufen. Wir laufen Gefahr, die edlen Treter in Gullideckeln zu verlieren, uns dabei wenigstens zu blamieren, wenn nicht sogar die Haxen zu brechen. Ganz davon zu schweigen, dass der Schuh nach so einer Aktion vermutlich hinüber ist. Auf Parkettböden und in alten Gemäuern sind wir unerwünscht, und so manche Treppe kann zur Schaukelpartie werden. Es ist einfach grässlich und trägt dazu bei, dass ich viel zu selten meine geliebten Pumps ausführe. Nun hab ich was entdeckt, das Erleichterung schaffen könnte: Heaven on Heels! Kleine elastische Stöckelstulpen in verschiedenen Farben und Formen, die einfach nach Bedarf auf die dünnen Absätze gestülpt werden. Werden sie nicht benötigt, verschwinden sie in der Handtasche. Ich finde es eine witzige Idee und werde es testen. 


Sintflutartiges Unwissen

Ich hatte bereits erwähnt, dass für einen Bürojob in meinem unmittelbaren Umfeld eine Quereinsteigerin den Zuschlag erhalten hat. Soweit so ungut. Nun habe ich seit Anfang Mai die zweifelhafte Ehre, diese Dame einzuarbeiten. Zweifelhaft aus dem Grund, weil ich mittlerweile feststelle musste, dass ihr sämtliche buchhalterischen, besser gesagt kaufmännischen, Grundlagen fehlen. Da ist einfach nichts.
Nun könnte man annehmen, dass ich die ganze Sache voreingenommen, wenn nicht sogar gehässig, betrachte, aber dem ist sicher nicht so. Ich habe von mir aus die Stelle freigegeben, und bin grundsätzlich froh, dass es eine Nachfolgerin gibt. Denn nur so kann ich ohne Gewissensbisse gehen. Könnte ich ... Mittlerweile tut mit einer meiner Kollegen Leid, denn er wird es sein, der ihre Unfähigkeit kompensieren muss. Nicht, dass er einen eigenen Tätigkeitsbereich hätte ...
Zurück zu meiner Nachfolgerin. Seit nunmehr eineinhalb Wochen strenge ich mich an, ihr meinen Aufgabenbereich zu vermitteln. Ich rede jeden Tag das Gleiche. Von morgens bis abends erkläre ich, wiederhole ich, und lasse sie die Arbeitsschritte ausführen. Ich komme mir vor, wie ein ausgeleiertes Tonband, das immer und immer wieder abgespielt wird. Und jeden Tag kommen die gleichen Fragen, stockt es an allen Ecken und Enden, und ich bin mittlerweile abends so groggy, dass ich einschlafe, sobald ich das Sofa berühre. Ich zweifle schon an mir und meiner Fähigkeit, Dinge zu vermitteln, aber eine andere Kollegin meinte, ich hätte ihr schon so vieles erklärt, und immer hätte sie es verstanden. Es kann also nur an dem nicht vorhandenen Grundwissen liegen. Zur Verdeutlichung zwei Fragen, denen ich mich in den letzten Tagen stellen musste. "Wie kann ich mir denn am besten merken, was der Unterschied zwischen dem Fahrzeug- und dem Kundenstamm ist?" oder beim Erstellen einer manuellen Rechnung "Warum muss denn da immer diese Rechnungsnummer drauf?" Die Fragen zu Netto- und Bruttobeträgen, Umsatzsteuer, Kostenstellen und Debitoren und Kreditoren will ich gar nicht aufzählen.
Und ganz ehrlich und unter uns: Ich bin nicht bereit, innerhalb von 5 Wochen eine 3-jährige kaufmännische Ausbildung durchzupauken. Meine Chefin ist diejenige, die den Lebenslauf gesehen, und das Vorstellungsgespräch geführt hat. Ich werde in den kommenden Wochen mein Bestes geben und ruhig bleiben. Und danach?
Nach mir die Sintflut ...