Freitag, 30. Januar 2015

(Alb)Traumjob

Endlich Wochenende! Ich habe eine weitere Woche, bestimmt von gähnender Langeweile, hinter mich gebracht. Ich spreche hier nicht von langweiliger Freizeit, sondern von einer meiner ganz normalen Arbeitswochen.
Wer träumt nicht davon einen Job zu haben, bei dem man möglichst wenig arbeiten muss, Geld, Urlaub und Arbeitszeiten aber stimmen? Ich kann mich sogar erinnern, dass ich mir das vor ca. einem Jahr selber immer mal wieder gewünscht habe. Mittlerweile kann ich aus 4-monatiger Erfahrung sagen: Nein, das will man nicht. Es gibt nichts schlimmeres, als täglich gelangweilt, unterfordert und mittlerweile völlig unmotiviert am Schreibtisch zu hocken und irgendwie den Arbeitstag rumzukriegen. Ich schleppe mich von Frühstücks- zu Mittagspause, zu Feierabend, zu Wochenende. Der Freitag ist der einzige Tag in der Woche, an dem ich halbwegs gut gelaunt zur Arbeit fahre, nur weil ich weiß, dass es fast geschafft ist. Der Mittwoch hat sich mittlerweile als Höhepunkt der schlechten Laune und des Frusts herausgestellt. Mein Chef weiß sogar, dass ich mich langweile, aber es scheint ihn nicht zu interessieren. Er findet es anscheinend sogar noch recht lustig, dass ich "nicht ausgelastet" bin, wie er es neulich lachend einem Kollegen erzählt hat.
Es ist mir völlig unverständlich, wie man so handeln kann, wie man so wenig kaufmännisches Denken aufbringen kann, dass man nicht sieht, ob für eine freie Stelle eine Vollzeit- oder eine Teilzeitkraft benötigt wird. Ich will mich nicht beklagen, dass ich fürs Nichtstun bezahlt werde, aber mein kaufmännisches Bewusstsein schreit da regelmäßig auf. Das nenne ich Geld verbrennen. Aber genau das ist eine Disziplin, in der mein Arbeitgeber so richtig gut ist. Nicht nur, was meinen Job betrifft. Auch in unzähligen anderen Bereichen des Unternehmens wird das Geld mit einer Inbrunst verbrannt, dass es mich graust.
Ich halte die Augen auf und hoffe sehr, dass ich bald einen Job finde, der mich wesentlich mehr fordert. Momentan ist Durchhalten angesagt. Zumindest bin ich mir jetzt sicher, dass die Definition von "Traumjob" nicht "keine Arbeit bei voller Bezahlung" ist.
Nicht zuletzt schlägt sich das auch auf meine Psyche nieder. Ich merke, wie sich der Frust und das Gefühl nicht gebraucht zu werden in meinem Privatleben niederschlägt. Und das ist nicht gut. Auch wenn ich gerade eben noch von Durchhalten geschrieben habe, bin ich mittlerweile kurz davor einfach wieder zu kündigen. Natürlich könnte ich ein Buch nach dem anderen während der Arbeitszeit lesen und Coputerspiele spielen, und das alles mache ich auch in Maßen, aber dann kommt zu dem Gefühl der Nutzlosigkeit auch noch das Gefühl der Faulheit. Das kann es nicht sein, so bin ich nicht gestrickt.
Mein schlechtes Gewissen kämpft mit der verzweifelten Suche nach weiterer Arbeit, aber da ist nichts.

Montag, 5. Januar 2015

Rückblick

2014 ist Vergangenheit.
Für mich eine gute Vergangenheit. Deshalb an dieser Stelle ein kleiner Rückblick auf Worte und Lieder, die mich im letzten Jahr durch mein Blog begleitet haben:









And last but not least:


2014 – von Nord nach Süd, Neustart inklusive

Eigentlich wollte ich vor Weihnachten oder spätestens zwischen den Jahren noch ein bisschen was schreiben, aber dann ging alles ganz schnell, und nun ist das neue Jahr schon wieder fünf Tage alt.
O. K., dann lasse ich das alte Jahr ein bisschen Revue passieren:
Angefangen hat alles mit dem festen Entschluss, nach Bayern auszuwandern. Ein Jahr Fernbeziehung, 14-tägig stundenlanges Autobahnfahren, immer wieder Abschiede und wochenlanges Warten und nicht zuletzt der Wunsch, ganz bei meinem Liebsten zu sein hatten mir diesen Entschluss recht leicht gemacht. Darauf folgte eine monatelange erfolglose Suche nach einem neuen Arbeitsplatz und natürlich die Kündigung bei meinem alten Arbeitgeber. Davor hatte ich gehörigen Schiss, und am liebsten wäre ich einfach gegangen ohne was zu sagen, aber das gehört sich nicht und macht sich auch nicht sonderlich gut im Lebenslauf. Also brachte ich es eines Morgens im März hinter mich, und siehe da: es lief wesentlich besser als gedacht. Keine Standpauke, keine Vorwürfe – das Gegenteil war der Fall, und mir fiel ein Stein vom Herzen. Nun ging es ans Organisieren: Das Pony sollte in seiner Heimat bleiben, der Umzug musste mit anderen Terminen und meinem Resturlaub in Übereinstimmung gebracht werden, und mein Hausstand inkl. Küche musste drastisch verkleinert werden. Drei Monate können verdammt kurz sein.
Nun bin ich also seit Ende Juni 2014 im Freistaat Bayern daheim, und hier kann man wirklich schon fast von einer Auswanderung reden, denn die Ummeldung meines Hauptwohnsitzes entpuppte sich nicht als schlichte „Ummeldung“, sondern als „Aufgabe eines außerbayerischen Hauptwohnsitzes“. „Herzlich willkommen, Sie wurden soeben annektiert.“ Auch gut. Ich fühle mich hier pudelwohl, einen Job, wenn auch alles andere als einen Traumjob, habe ich seit Oktober auch, und die Anmeldung in diversen Vereinen sowie die Tatsache, dass ich mich nach dem Weihnachtsbesuch in meiner alten Heimat wieder sehr auf mein neues Zuhause gefreut habe, lassen drauf schließen, dass ich angekommen bin.
Dazwischen gab es immer mal wieder „erste Male“ für mich, wie das „Double-Bondage-Shooting“, die erste Komplettmumie und das erste Sugaring.
2014 – für mich ein Jahr der Veränderungen und der Neuanfänge. Ziehe ich einen Strich darunter, überwiegt das Positive eindeutig, und ich kann mich glücklich schätzen, dass alles so ist, wie es ist.
Ich bin gespannt auf 2015. Reisen nach Schottland und in die Schweiz sind geplant, und die BoundCon findet jetzt quasi vor meiner Haustür statt. Wenn sich das Jahr weiter so entwickelt wie es anfängt, bin ich zufrieden.