Freitag, 27. Februar 2015

Live long and prosper

Wieder ist einer tot, der mich seit meiner Kindheit begleitet hat. Zumindest, was die Medienwelt angeht.
Gute Reise Leonard Nimoy!

R.I.P.

Donnerstag, 26. Februar 2015

Erzähl-ein-Märchen-Tag

Der 26. Februar steht weltweit unter dem Motto: Erzähl-ein-Märchen-Tag.
Es geht darum, Geschichten zu erzählen, vorzulesen und selber zu erfinden. Und genau das habe ich getan, bzw. ich bin dabei, es zu tun. Das Märchen ist noch nicht fertig, es wird mit der Zeit wachsen.
Alle in diesem Märchen geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären zufällig und nicht beabsichtigt.

Der König

Es war einmal ein König, der hatte ein wunderschönes Reich. Er war stolz auf sein Reich, denn es war fröhlich und bunt, die Menschen lebten gerne dort. Sogar so gerne, dass immer mehr Fremde kamen, um in seinem Reich zu leben. Der König begrüßte diese Entwicklung, bedeutete es doch, dass sein Ansehen im Rest der Welt anstieg. Sein Reich vergrößerte sich so von ganz allein, was ihm auch sehr gelegen kam, denn er mochte den Krieg nicht. Er verabscheute Schlachtfelder und deren Benutzung und so kam es, dass er gar keine Armee hatte. Seine Reichsgrenzen wurden nur von einigen Wildhütern bewacht, die dafür sorgten, dass Ungeheuer wie Drachen, Trolle und Höllenhunde fern blieben. Es gab auch immer mal wieder Auswanderer, die ihr Glück in anderen Teilen der Welt suchen wollten, aber das störte den König nicht, er ließ sie guten Mutes ziehen.
Er liebte auch seine Arbeit. Verbrachte er doch die Tage damit, Papyrusrollen aus aller Welt zu lesen und dann sein Wissen in eben dieser zu verbreiten. Das war einem König angemessen, gleichzeitig wuchs sein Bekanntheitsgrad und es ließ ihm genug freie Zeit, um seine Ländereien zu bewundern. Dies tat er vornehmlich in der prunkvollen königlichen Kutsche, denn er mochte nur ungerne lange Strecken reiten. Das Geschaukle auf dem Pferderücken lag ihm einfach nicht und auch scheuerte es seine feinen Pumphosen durch.
Der König war recht zufrieden mit seinem Leben. Er hatte ein großartiges Reich, Minister, die seine Staatsangelegenheiten lenkten, ein treues und fröhliches Volk - nur eine Königin hatte er nicht. Wohl gab es einige Hofdamen denen er seine Aufmerksamkeit widmete, aber keine war edel genug, um seine Königin zu werden. Eine Königin musste sorgfältig gewählt werden, denn sie würde das schillernde Prisma seiner Sonne, der Lichtstrahl auf seinem Diamanten, das Grünzeug seines Blumenarrangements, das Platzdeckchen unter seinem königlichen Kuchenteller.
... to be continued ...

Montag, 23. Februar 2015

Literarische Weiterbildung

Vor einigen Jahren schenkte mir meine Mutter aus Gründen eine Karte mit dem Aufdruck "Wichtig ist nicht, was einem passiert, sondern wie man damit umgeht." Für mich bedeutet die Karte eine Aufforderung, Situationen von verschiedenen Seiten aus zu beleuchten und zu versuchen, das beste daraus zu machen.
Die Karte hat einen Platz auf unserem Kühlschrank gefunden. So laufe ich mehrmals am Tag an ihr vorbei und verliere dieses Motto nicht aus den Augen. Es steckt viel wahres in diesem Spruch, denn nur allzu oft lässt man sich dazu verleiten, ungünstige Situationen sehr einseitig zu betrachten. Man versucht gar nicht erst, ihnen irgendwas positives abzugewinnen.
Ich habe mir dieses Motto was meine derzeitige berufliche Situation anbelangt mal wieder zu Herzen genommen und habe angefangen, während meiner arbeitsbedingten Freiphasen Klassiker zu lesen. Den Schimmelreiter (Theodor Storm) habe ich durch und momentan Sturmhöhe (Wuthering Heights) von Emily Brontë in Arbeit. Diese wird vermutlich gefolgt werden von Wilhelm Tell (Friedrich Schiller), Götz von Berlichingen (Johann Wolfgang von Goethe) und was mir dann noch so einfällt. Fündig werde ich beim Projekt Gutenberg, einer Sammlung von klassischer Literatur online.
Ich betrachte diesen Zeitvertreib als literarische Weiterbildung, denn viele der Klassiker hat man nur gezwungenermaßen während der Schulzeit gelesen. Jetzt lese ich sie freiwillig und mit ganz anderen Augen. Ich hole das nach, was damals schon hätte hängenbleiben sollen. Ich muss nichts interpretieren, auseinandernehmen und bewerten, kann mir meine eigenen Gedanken machen und muss dabei nicht auf Notenjagd gehen.
Meinem Arbeitgeber nützt das zwar nichts, aber der will es ja anscheinend nicht anders. Ich versuche, aus der verlorenen Zeit das beste zu machen und sie wenigstens halbwegs sinnvoll totzuschlagen, indem ich mein Hirn füttere.