Eigentlich hatten wir nur vor, uns in
den Kundenstamm eines ortsansässigen Maklers aufnehmen zu lassen,
nun sind wir schon stolze Besitzer eines Hauses.
Aber von Anfang an. Vor knapp zwei
Monaten hatten mein Partner und ich den Entschluss gefasst, und so
langsam mal nach einem Haus umzuschauen. Unsere Wohnung platzt aus
allen Nähten und wir fänden es beide schön, so langsam mal was
eigenes zu haben. Also sind wir eines Samstag Morgens Ende Februar
losmarschiert, um uns in den Kundenstamm eines Immobilienmaklers
aufnehmen zu lassen. Dort angekommen, wurden wir nach unserem
Anliegen gefragt und als ich meinte "Wir suchen ein
Einfamilienhaus" kam als Antwort "Haben Sie schon unser neues Angebot von
heute Morgen gesehen?". Hatten wir noch nicht. Der Makler gab
uns die Adresse, wir fuhren hin und nach einer kurzen äußeren
Besichtigung riefen wir den Makler dazu, damit wir es auch von Innen
inspizieren konnten. Während wir so durch die Räume liefen stellten
wir fest, dass wir beide schon unabhängig voneinander anfingen,
unsere Möbel zu stellen. Das Häuschen gefiel uns also beiden.
Aufgrund des doch etwas angespannten
Wohnungsmarktes hier im Ort, gibt es immer viele Interessenten für
ein Objekt vor allem, wenn das Preis-/Leistungsverhältnis wie in
unserem Fall sehr gut ist. Wir hatten also nicht viel Zeit, uns die
Sache durch den Kopf gehen zu lassen. Ein Haus kauft man aber nicht
mal eben so. Oder doch? Wie dem aus sei, wir haben zwei Tage später
zugesagt und seitdem eine aufregende Zeit. Die Finanzen mussten
geregelt werden, das Haus wollte noch begutachtet werden, das ganze
Vorhaben wollte nochmal bedacht werden und schwups saßen wir beim
Notar und ließen den Kaufvertrag beglaubigen.
Nun sind wir beide eher vorsichtige
Menschen, aber trotz der ganzen Aufregung, Nervosität und
Geschwindigkeit (eigentlich hatten wir ca. sechs Monate für das
Projekt Hauskauf eingeplant), sind wir nach wie vor glücklich mit
unserer Entscheidung. Manchmal kann ich es noch nicht wirklich
glauben, dass wir das nun so schnell gemacht haben, aber es fühlt
sich gut an. Außerdem kam am Freitag die Zahlungsaufforderung für
den Hauspreis und wir sind im Grundbuch vorgemerkt. Es ist also alles
nach wie vor real und wir sind wieder einen Schritt weiter. Jetzt
rücken die Hausschlüssel schon fast in greifbare Nähe und die
Renovierungspläne nehmen langsam Formen an. Bodenbeläge und Fliesen
haben wir schon ausgesucht, aber die Projekte mit der höchsten
Priorität sind Küche und Bad, denn die eine fehlt komplett und das
andere ist uralt, hässlich und wie ich finde auch ekelig.
Ich bin glücklich, nervös,
aufgeregt und manchmal ein bisschen ängstlich, aber ich freue mich
riesig auf die gemeinsame Zukunft in unserem eigenen Haus. Es fühlt
sich jetzt schon ein bisschen mehr nach kleiner Familie an.
Die Realität ist eben nicht planbar
- aber dennoch manchmal wunderschön.