Montag, 23. Mai 2016

BoundCon 2016

BoundCon 2016. Ich weiß nicht. Irgendwie war ich enttäuscht. Warum das so war, kann ich nichtmal hundertprozentig sagen. Einige der Aussteller der letzten Jahre waren nicht vertreten, andere hatten wesentlich kleinere Stände (somit auch weniger Auswahl), die Stände waren anders angeordnet, sodass alles enger und gequetschter wirkte und es trotz gefühlt weniger Besuchern immer wieder zu Stauungen in den Gängen kam. Ganz besonders war das vor der kleinen Bühne festzustellen. Diese war so aufgebaut, dass sie nur noch von einer Seite einsehbar war, und das auch noch passend an einer T-Kreuzung. Somit war diese Bühne völlig uninteressant: Nur noch eine Handvoll Zuschauer fand davor Platz, diese haben gleichzeitig die Passanten blockiert. Von Standbetreibern war zu hören, dass am Freitag tote Hose war, und auch der Samstag ließ zu wünschen übrig. Wo sich in den vergangenen Jahren schon um 13 Uhr die Menschen auf Ständen und in Gängen gedrängt haben, war dieses Jahr noch massig Luft nach oben. Erst gegen Nachmittag füllte sich die Halle recht ordentlich.
Neuigkeiten habe ich nicht viele gesehen, was aber auch dran liegen mag, dass wir mit Bondage ein eher kleiner gestecktes Interessenfeld haben, was das Angebot angeht. Unser BoundCon-Motto lautete: Was es gibt, haben wir schon, und was wir nicht haben, wollen wir nicht (da Lack, Leder, Latex und die meisten Schlag- und Quälwerkzeuge für uns uninteressant sind). Auch gut, schont gewaltig den Geldbeutel. Nur eine kleine, gut gefütterte und absolut lichtdichte Augenmaske hat den Weg in meinen Bestand gefunden.
Die Luft ließ dank der Wärme draußen auch zu wünschen übrig, aber das kennt man vom Zenith nicht anders. Kaum ist das Wetter schön und sonnig, heizt das Zenith sich auf, und die Luft wird drückend stickig – fast schon schwül. Kann man nix machen, ist wohl bauartbedingt.
Aber ich will nicht nur meckern, es gab wieder das ein oder andere schöne Gespräch mit lange nicht gesehenen Leuten, und der Abend ist in toller Runde wirklich schön in unserem nun fast schon BoundCon-Stammrestaurant ausgeklungen. Allein dafür lohnt sich der Trip nach München.
Alles in allem war es ein gelungener Samstag, und ich freu mich doch schon wieder auf den Besuch im nächsten Jahr. Nach der BoundCon ist eben vor der BoundCon.

Samstag, 14. Mai 2016

Sellerieschnitzel im Käsemantel

Ich habe Knollensellerie aus tiefstem Herzen verabscheut. Der erdige und irgendwie muffige Geschmack war mir immer zuwider. Höchstens kleine dünne Stücke im Eintopf und am besten noch püriert war er essbar für mich.
Bis ich mich getraut habe, ihm eine letzte Chance zu geben:

Sellerieschnitzel im Käsemantel

Zutaten:
1 Knollensellerie (ca. 500g)
Salz, 1 EL Zitronensaft, Pfeffer
50 g Mehl
1 - 2 Eier
50 g geriebener Parmesan
50 g Semmelbrösel
100 ml + 1 EL neutrales Pflanzenöl
1 kleine Zwiebel
2 TL edelsüßes Paprikapulver
5 EL Gemüsebrühe
100 g Sahne
1 Zitrone
Den Sellerie putzen, schälen halbieren und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. In einem Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen, den Zitronensaft dazugeben und die Selleriescheiben darin 10-12 Minuten vorgaren. Dann in ein Sieb abgießen, kalt abschrecken und gut abtropfen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Das Mehl auf einen Teller geben, das Ei in einem zweiten Teller verquirlen. Parmesan und Semmelbrösel in einem dritten Teller mischen. Die Selleriescheiben erst in dem Mehl, dann im verquirlten Ei und zuletzt in der Käsemischung wenden.
In einer großen Pfanne 100 ml Öl erhitzen. Die Selleriescheiben darin portionsweise in 3-4 Minuten pro Seite goldbraun braten. Herausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen und im auf 50° vorgeheizten Backofen warm halten.
Für die Sauce die Zwiebel schälen, fein würfeln und in 1 EL Öl glasig braten. Das Paprikapulver darüberstäuben und unter rühren kurz anschwitzen. Mit der Brühe und der Sahne ablöschen und 5-6 Minuten bei mittlerer Hitze kochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Zitrone achteln. Die Sellerieschnitzel mit der Sauce und den Zitronenstücken servieren.
(Für 2 Personen)

Ist zwar ein bisschen Schnippelei, aber es lohnt sich! Ich hätte nicht geglaubt, dass es eine Form gibt, in der ich Sellerie gerne esse, aber durch den Parmesan und das Braten verschwindet der muffig-erdige Geschmack und ich war schlichtweg begeistert.
Wir haben noch Ofenkartoffeln dazu gegessen, aber eigentlich braucht man keine Beilagen zu diesem Essen. Es ist noch gut was übrig geblieben von den Sellerieschnitzeln. Die haben wir dann am nächsten Tag kalt verputzt – auch sehr lecker. Ein vegetraisches Gericht, bei dem ich kein Fleisch vermisse, sonst fehlt es mir gerne mal. Das Rezept habe ich übrigens aus dem Kochbuch "Vegetarisch! Das goldene von GU"
Es ist einfach wichtig, immer mal wieder Sachen zu probieren, die man bislang nicht mochte oder zumindest neuen Rezepten und Zutaten gegenüber aufgeschlossen zu bleiben.