BoundCon 2016. Ich weiß nicht.
Irgendwie war ich enttäuscht. Warum das so war, kann ich nichtmal
hundertprozentig sagen. Einige der Aussteller der letzten Jahre waren
nicht vertreten, andere hatten wesentlich kleinere Stände (somit
auch weniger Auswahl), die Stände waren anders angeordnet, sodass
alles enger und gequetschter wirkte und es trotz gefühlt weniger
Besuchern immer wieder zu Stauungen in den Gängen kam. Ganz
besonders war das vor der kleinen Bühne festzustellen. Diese war so
aufgebaut, dass sie nur noch von einer Seite einsehbar war, und das
auch noch passend an einer T-Kreuzung. Somit war diese Bühne völlig
uninteressant: Nur noch eine Handvoll Zuschauer fand davor Platz,
diese haben gleichzeitig die Passanten blockiert. Von Standbetreibern
war zu hören, dass am Freitag tote Hose war, und auch der Samstag
ließ zu wünschen übrig. Wo sich in den vergangenen Jahren schon um
13 Uhr die Menschen auf Ständen und in Gängen gedrängt haben, war
dieses Jahr noch massig Luft nach oben. Erst gegen Nachmittag füllte
sich die Halle recht ordentlich.
Neuigkeiten habe ich nicht viele
gesehen, was aber auch dran liegen mag, dass wir mit Bondage ein eher
kleiner gestecktes Interessenfeld haben, was das Angebot angeht.
Unser BoundCon-Motto lautete: Was es gibt, haben wir schon, und was
wir nicht haben, wollen wir nicht (da Lack, Leder, Latex und die
meisten Schlag- und Quälwerkzeuge für uns uninteressant sind). Auch
gut, schont gewaltig den Geldbeutel. Nur eine kleine, gut gefütterte
und absolut lichtdichte Augenmaske hat den Weg in meinen Bestand
gefunden.
Die Luft ließ dank der Wärme
draußen auch zu wünschen übrig, aber das kennt man vom Zenith
nicht anders. Kaum ist das Wetter schön und sonnig, heizt das Zenith
sich auf, und die Luft wird drückend stickig – fast schon schwül.
Kann man nix machen, ist wohl bauartbedingt.
Aber ich will nicht nur meckern, es
gab wieder das ein oder andere schöne Gespräch mit lange nicht
gesehenen Leuten, und der Abend ist in toller Runde wirklich schön
in unserem nun fast schon BoundCon-Stammrestaurant ausgeklungen.
Allein dafür lohnt sich der Trip nach München.
Alles in allem war es ein gelungener
Samstag, und ich freu mich doch schon wieder auf den Besuch im
nächsten Jahr. Nach der BoundCon ist eben vor der BoundCon.