Montag, 23. Dezember 2013

Das Resteschwein hat nochmal abgestaubt

Kurz vor knapp bin ich über Umwege noch zur Besitzerin einer - der Chefetage äußerst unliebsamen - Flasche geworden. Wie es sich für ein gutes Resteschwein gehört, war und ist mir die Herkunft recht egal, und die Tatsache, dass es sich um eine Flasche Bourbon Whiskey handelt, habe ich vorerst ignoriert. Erstmal mitnehmen und testen.
Es handelt sich um eine Flasche Woodford Reserve, Batch 25, Bottle 4038.
Wie sich herausstellte, ein guter Tropfen für einen Bourbon. Beim Öffnen der Flasche erschlägt einen fast das Vanillearoma, gemischt mit Birnen und Trockenobst. Im Glas kommt dann ein Duft durch, der stark an Nagellackentferner riecht. Hat mich ein bisschen skeptisch gemacht, aber nicht von einer Geschmacksprobe abgehalten. Der Geschmack ist sehr voluminös, und auch hier setzt sich die Vanille stark durch. Der Woodford Reserve kommt mir geschmacklich schon fast dickflüssig vor und drängt sich regelrecht auf. Schließt man beim Trinken die Augen, kommt man sich vor, als wäre man in eine verräucherte Bar versetzt worden. Irgendwo in Kentucky, mit Kuhhörnern an der Wand, Pick-ups vor der Tür und alten Cowboys an den Tischen.
Ich werde beim Single Malt bleiben, aber ich muss sagen, dass dieser Tropfen für einen Bourbon gut trinkbar ist und ich mich freue, ihn in meiner Sammlung zu haben.

Freitag, 20. Dezember 2013

Ein gutes Resteschwein frisst alles

Frei nach dem Motto „Ein gutes Resteschwein frisst alles“ mutiere ich in diesen Tagen zum Geschenkeverwerter der Chefetage. Was die nicht mögen oder nicht haben wollen, wird unter meinen Kollegen und mir aufgeteilt. So bin ich mittlerweile Besitzerin einer geräucherten Makrele, eines Stücks Stremellachs und einer Flasche Dornfelder. Dornfelder ist nicht so meins, aber zum Glück ist er wenigstens trocken und an Kochweinen habe ich immer Bedarf. Meine Kollegin sieht das praktisch und sammelt sich auf diese Weise einen Teil ihrer Weihnachtsgeschenke zusammen. Warten wir ab, was noch so kommt. Ein paar Arbeitstage bis zum Fest der Liebe liegen ja noch vor uns.
Bis dahin ein bisschen Musik:
 

Nicht heute, aber morgen

Verschiedene Faktoren haben dagegen gearbeitet und so reist mein Liebster nicht heute, sondern erst morgen an. Die Hauptsache ist aber, dass er überhaupt kommt und dann ist es mir lieber, dass er ausgeruht und nicht gehetzt und müde ins Auto steigt. Es sind ja doch einige Kilometer an Strecke zurückzulegen.
Derweil vertreibe ich mir die Zeit im Internet, mit einem guten Buch oder bei meinem Pony.

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Erfolg zeichnet sich ab

Es ist nicht schön, gar nicht schön, wenn einem jemand mit einem kugelschreiberähnlichen Gegenstand (Triggerstab) in die Gesäßmuskulatur piekt. Aber ich muss gestehen, es hilft. Hätte ich anfangs nicht gedacht, aber die Schmerzen lassen nach.
Warum renne ich auch wochenlang mit einem schmerzenden ISG durch die Gegend? Resultat: eine Blockade im ISG und dadurch eine total verspannte Popomuskulatur. Die einzelnen Muskelstränge haben sich auf verschiedene Längen zusammengezogen und wollen nur sehr ungern loslassen, obwohl die Blockade gelöst ist. Also müssen sie zu ihrem Glück gezwungen werden. Sie sind widerborstig, hartnäckig und unwillig, aber wir kriegen sie nach und nach weichgepiekt.
Doch nun steht Weihnachten vor der Tür. Malträtiert wird (von der Physiotherapeutin aus) erst wieder im neuen Jahr. Von anderer Seite aus hoffe ich doch auf die ein oder andere Zuwendung der nettfiesen Art. Vor Weihnachten, an Weihnachten, nach Weihnachten … zwischen den Jahren, zum Ende des Jahres, am Anfang des neuen Jahres …
Frei nach dem Motto: Seil kann man nie genug haben!

Samstag, 14. Dezember 2013

Weihnachten kann kommen

Ich bin dann so weit. Seit heute habe ich alle Weihnachtsgeschenke zusammen.
In diesem Jahr gibt es von mir überwiegend selbstgemachtes, aber eben auch nicht für jeden und einige Sachen ließen sich aufgrund der relativen Kürze der Zeit (und auch mangels Know-how) nicht selber herstellen. Nun liegen die handgefertigten und handgekauften Goodies friedlich nebeneinander und warten nur noch auch Verpackung und Auslieferung.
Bin gespannt, wie alles ankommt.
 

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Triggern mal anders

Nachdem ich mich wochenlang mit einem punktuell höllisch schmerzenden Kreuz rumgeplagt habe, habe ich vorletzte Woche endlich einen Allgemeinmediziner aufgesucht, um ein Rezept zu ergattern. Obwohl sich das Jahr seinem Ende neigt, bekam ich eins und durfte heute schon zum zweiten Mal die Früchte meiner Winselei genießen.
Ein eher fragwürdiger Genuss, denn so ein Besuch beim Physiotherapeuten geht nicht gerade schmerzfrei vonstatten. Schon gar nicht, wenn man ein verdrehtes Becken und Muskeln hat, die keine Energie mehr zum Strecken freisetzen wollen. Denen wurde heute, unter Zuhilfenahme eines Triggerstabs, ein wenig auf die Sprünge geholfen. 
Bei dieser Form des Triggerns handelt es sich um eine Behandlungsform bei der Schmerzen, die in der Muskulatur durch Verklebungen, Zusammenziehen bzw. Verkrampfen entstehen, beseitigt werden können. Dabei wird mit dem Triggerstab in kleinste Zonen gepiekt, um den Muskel von der Dauerspannung zu befreien. 
Ich bin wirklich froh, ein wenig Erfahrung mit dem Wegatmen von Schmerzen zu haben. Andernfalls wäre ich der Therapeutin das ein oder andere Mal von der Liege gesprungen. Aber ich denke, die Dame weiß, was sie tut und so werde ich mich ihr noch mindestens vier weitere Male anvertrauen.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Wenns denn sonst keiner tut ...

...machen wir es eben selber.
Deshalb war ich heute Abend mit einigen meiner Kollegen lecker essen. Sozusagen eine kleine inoffizielle Weihnachtsfeier. Sonst gibt es ja keine. Weihnachtsgeld halbiert, Weihnachtsfeier komplett weg.
Wir hatten auf jeden Fall einen lustigen Abend und haben uns zwecks Rückreise mit kugelrunden Bäuchen in die jeweiligen Autos fallen lassen. Für das morgige Mittagessen ist auch schon gesorgt. Zugegebenermaßen haben wir viel über Firma und Arbeit gesprochen, aber es musste wohl einfach mal raus. Da das alles mit der passenden Ironie geschah, haben wir letztendlich noch schallend gelacht, bis das Pipi in den Augen stand, und damit das ganze Lokal unterhalten. Zumindest die Herren der Küche haben neugierig aus der Tür geschaut.
Ob es auffällt, wenn wir morgen alle nach Knobi riechen? *grübel*

Sonntag, 8. Dezember 2013

Zwischenruf

Der bestellte Sattel für meinen "Kleinen" ist zwar kein "High-End-Produkt", aber wider alle Erwartungen passt er.
Und morgen gibts ein neues altes Automobil.
Endlich mal was Positives.

Freitag, 6. Dezember 2013

Weihnachtsmärchen

Es ist schön, wenn man Arbeitgeber hat, auf deren Aussagen Verlaß ist.
Uns wurde in diesem Jahr das Weihnachtsgeld mit der Begründung halbiert, dass dann keiner gehen müsste. Das war vor vier Tagen.
Gestern Abend durfte ein Kollege seine Papiere abholen. Noch zwei Wochen bis zum Fest der Freude und zu Hause warten zwei kleine Kinder auf ihn.
Frohe Weihnachten ...!

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Andere Leckereien

 Apfel-Honig-Marmelade


1,3 Kg Äpfel
6 EL Zitronensaft
2 Stangen Zimt
500 g Gelierzucker
50 g Honig (flüssig)

Äpfel schälen, vierteln und die Kerngehäuse entfernen. 1 Kg Fruchtfleisch abwiegen. Die Äpfel fein würfeln und mit Zitronensaft beträufeln.
Äpfel, Gelierzucker und Zimtstangen in einem großen Topf mischen. Unter Rühren aufkochen, von Beginn des Schäumens an 3 Minuten sprudelnd kochen. Topf vom Herd ziehen, Zimtstangen entfernen und Honig einrühren.
Die Marmelade randvoll in vorbereitete Twist-off-Gläser füllen und verschließen. Umgedreht abkühlen lassen.


Weihnachtsbäckerei

MissBehavings Weihnachtsbäckerei war nun für rund vier Stunden geöffnet. Einsätze ausser Haus nicht mitgerechnet.
Nun ist sie wieder für dreihundertfünfundsechzig Tage geschlossen.

Noch mehr Kekse

Kokosmakronen


200 g Kokosraspel
1 Pck. Puderzucker
1 Pck. Marzipanrohmasse
2 EL Rum
5 Eiweiß
Saft einer halben Zitrone

Das Marzipan schön klein pflücken und mit den anderen Zutaten gut vermischen.
Mit einem Löffel kleine Häufchen auf ein, mit Backpapier ausgelegtes, Backblech setzen. Nicht zu eng, sie können ein bisschen größer werden.
Bei 180°C (Umluft) ca. 20 Minuten backen.


Kekse ...!

Butterhupferl


280 g Butter (sehr weich)
350 g Mehl
80 g Puderzucker
2 Pck. Vanillinzucker
1 Pck. Puddingpulver Vanillegeschmack
1 TL Backpulver
½ Flasche Buttervanillearoma
Puderzucker / Vanillegemisch zum Bestreuen

Aus Butter, Puderzucker, Vanillinzucker, Mehl, Backpulver, Puddingpulver und Aroma einen Teig kneten.
Ca. 2 cm große Stücke vom Teig abreißen, zu Kugeln formen und auf ein, mit Backpapier ausgelegtes, Backblech setzen. Im vorgeheizten Backofen bei 150 °C Umluft ca. 15 – 20 Minuten backen.
Kugeln noch warm im Zuckergemisch wälzen und erkaltet nochmals bestreuen.

Donnerstag, 21. November 2013

Kurze Sicht

Kann bitte jemand meine Pechsträhne beenden?
Ich mag nicht mehr wirklich und so langsam schlägts auch auf die Psyche. Nicht umsonst habe ich heute zwei "unschuldige" Kollegen angeschnauzt und dabei sprichwörtlich rot gesehen. Und das Dauerfrieren trotz heißer Badewanne und zwei Decken hat bestimmt auch einen Grund.
Es gibt ja auch immer wieder Lichtblicke und Sonnenflecken, nur muss ich im Moment die Augen zusammenkneifen, um sie zu erkennen.
Dank an alle, die für mich da sind und meine Mutlosigkeit ertragen! Es wird auch wieder besser werden. Versprochen!

Samstag, 16. November 2013

Was lange währt ...

Lange drauf gewartet, letzte Woche war es endlich soweit. Auf nach Hannover zum Konzert einer tollen Band mit toller Livestimmung.
Hätte ich allerdings gewusst, welche Steine mir auf dem monatelangen Weg dorthin in denselben gelegt würden, hätte ich wohl keine Tickets dafür erstanden. Nun aber von Anfang an und alles der Reihe nach.
Es begann ganz harmlos mit dem Beschluss meiner Freundin und mir, eins der Konzerte der kommenden Tour zu besuchen. Das war Ende letzten Jahres, die Tour noch in weiter Ferne und Karten gab es en masse. Der Beschluss wurde dann Anfang diesen Jahres in die Tat umgesetzt. Wir kauften uns jeweils eine Karte und ein Hotelzimmer wurde online gebucht. Moment, da ging es ja schon los. Die Onlinebuchung über meinen PC funktionierte nicht richtig, es kam keine Bestätigungsmail bei mir an. Ich wusste also nicht, ob ich nun das Zimmer reserviert hatte, oder nicht. Deshalb reservierte meine Freundin über ihren PC im gleichen Hotel auch ein Zimmer. Blieb immer noch die Frage, ob ich nun reserviert hatte, oder nicht. Egal, bis dahin war noch Zeit genug. Die Wochen und Monate vergingen und irgendwann erschien es mir eine gute Idee, dem Mann meines Herzens mit einem Ticket für eben dieses Konzert zum Geburtstag eine Freude zu machen. Karten gab es noch, das hatte ich gecheckt. Nun musste ich ihm leider sein Geschenk schon im Voraus verraten, da er für dieses Unterfangen Urlaub nehmen musste und auch noch ein paar gemeinsame Tage angehängt werden sollten. Nachdem der Urlaub abgeklärt und abgesegnet war, machte ich mich daran, ein Ticket zu kaufen. AUSVERKAUFT! Das konnte doch nicht wahr sein! Ich wühlte im Internet und fand eine Plattform, auf der es noch Karten zu geben schien. Zu total überhöhten Preisen, aber was solls. Ich schlug zu und bekam … nichts. Geld weg, kein Ticket. Langsam wurde die Zeit auch knapp. Ich las nur schlechte Kritiken über den Online Shop (hätte ich vielleicht vor dem Kauf machen sollen) und bekam kalte Füße. Ach ja, zwischenzeitlich hatten wir das Hotelzimmer in Hannover natürlich storniert, da wir zu dritt im Anschluss an das Konzert nach Hause fahren würden. Aber wenn das mit der dritten Karte nun nicht klappen sollte, dann bräuchten wir doch wieder ein Zimmer. Also reservierte ich wieder eins. Derweil schaute ich mich nach einer (weiteren) Karte um und wurde auf einer Kleinanzeigenplattform nach langen Verhandlungen fündig. Der Verkäufer schickte mir das Ticket, nachdem ich per paypal bezahlt hatte (jaaa, ich wusste, dass für den Verkäufer Gebühren anfallen *hüstl*) und beauftragte dann die genannte Firma, mir mein Geld von der windigen Plattform zurückzuholen. Auch das klappte nach kurzer Zeit. Nun könnte man meinen: Ende gut, alles gut. Weit gefehlt. Wir erfuhren jetzt davon, dass das Konzert zeitgleich mit einem Fußballspiel zwischen Hannover und Braunschweig im direkt benachbarten Stadion stattfand. Ausschreitungen vorprogrammiert. Na toll. Und nu? Wir fuhren mit einigen Bedenken zeitig los und versuchten einfach unser Glück. Fahrt ohne Probleme, Parkplatzsuche ohne Probleme und von den Ausschreitungen bekamen wir auch nichts mit. Der Hubschraube kreiste über uns, der Wasserwerfer fuhr uns entgegen, hinter uns krachte die Pyrotechnik und dann durften wir in die Halle.
Das Konzert war toll, die freien gemeinsamen Tage waren wunderschön, ich hätte nichts davon missen wollen. Nur das Chaos vorher, das hätte nicht unbedingt sein müssen. Aber nachträglich betrachtet, war auch das lustig.
Ach ja, das Hotelzimmer haben wir natürlich auch noch ein drittes Mal storniert.


Fesselndes

Seile, Ketten, Folie, Netze … es gibt so viele spannende Möglichkeiten der Fesselung und Verpackung eines Menschen. Jede hat ihre ganz eigenen Vorzüge und ist auf ihre Weise faszinierend.
Am liebsten spüre ich die Seile auf meiner Haut. Auch wenn ich noch so in Redelaune bin, sobald die Verschnürung beginnt, werde ich still, fühle in meinen Körper und spüre die Seile, wie sie sich um meinen Körper schlingen. Mit jedem Seil, das dazu kommt, nimmt die Bewegungsfähigkeit ab und die Spannung zu. Seile umfassen den Körper wie ein Kleidungsstück, werten ihn in meinen Augen auf und fühlen sich einfach herrlich an. Sie bedecken den Körper nicht vollständig, lassen viel Haut frei, die spüren, fühlen und begriffen werden kann. Außerdem hinterlassen sie wunderschöne Ropemarks, die je nach Seilart und Verschnürung anders ausfallen. Seile sind so vielfältig einsetzbar. Von schmerzhaft bis zum Kuschelbondage kann alles dabei sein, je nach Machart und Dicke der Seile und je nach Lust und Laune des Riggers und der Begünstigten.
Die Mumifizierung ist eine komplett andere Art der Verpackung und Fixierung. Sie stellt eine Art Kokon dar, in dem man komplett bewegungsunfähig, warm und geborgen verharrt. Es ist faszinierend, wie Temperaturunterschiede durch die Folie von der Haut wahrgenommen werden. Sei es die wärmende Hand des Partners oder der punktuell kühlende Eiswürfel. Ich habe den Eindruck, dass die Haut noch intensiver darauf reagiert als sonst. Sie ist sensibler gegenüber Druck, Berührung, Hitze und Kälte. In Folie verpackt fühle ich mich noch hilfloser als mit Seilen verschnürt. Das ist vermutlich ein psychischer Effekt, aber so wird es von mir wahrgenommen. Und obwohl, oder vielleicht gerade weil, ich derartig hilflos und bewegungsunfähig bin, kann ich sehr gut abschalten und die Gedanken fliegen lassen.
Ich persönlich nehme allerdings Abstand von Mumifizierungen, die über viele Stunden gehen. Hier wäre es notwendig, der mumifizierten Person zumindest Flüssigkeit zuzuführen, was wiederum den Einsatz von Windeln unerlässlich macht. Für mich ein absolutes Tabu, denn ich habe beschlossen, solange es sich in meinem Leben vermeiden lässt, keine Windeln zu tragen. Aber auch hier gilt natürlich: jeder so, wie er mag.
Denkt man an eine Mumie, gehört die Verpackung des Kopfes dazu. Ich selbst sehe das genauso, jedoch muss ich hierbei, mich selbst betreffend, Abstriche und Einschränkungen machen. Die Verpackung meines Kopfes löst in mir schnell Panik aus. Ich weiß noch nicht ganz genau, woran das liegt, was der Trigger dafür ist, aber ich arbeite daran, es herauszufinden. Es scheint auf einer Seite tagesformabhängig zu sein, andererseits spielt auch die Art des Knebels eine große Rolle. Und nicht zuletzt mein persönliches Horrorszenario, lebendig begraben zu sein. Mittlerweile kenne ich die Reaktionen meines Körpers so gut, dass ich spontan entscheiden kann, ob der Kopf frei bleiben muss oder nicht. Eine Sache, an der ich arbeite. Schritt für Schritt und ganz langsam, denn eine Panikattacke ist alles andere als förderlich, wie ich leider schon einmal feststellen musste.
Ketten, Handschellen und sämtliche Eisenwaren, die man am Körper tragen kann, sehen nicht nur schick aus, sie fühlen sich auch großartig an. Zuerst kalt, nehmen sie nach kurzer Zeit die Körperwärme an. Oftmals sind sie allerdings durch ihr Gewicht und ihre Machart nur bedingt spieltauglich, da Hand- und Fußfesseln doch nach einiger Zeit eine recht einschneidende Wirkung haben können. Hier kann eine Unterpolsterung mit Ledermanschetten helfen oder man nimmt sie eben für einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher. Eine gut abgestimmte Hand-Fuß-Kombination lässt auch genügend Raum für Küchen- oder Hausarbeit. Und es ist erstaunlich, was man alles damit schaffen kann. Backen, Kochen, Abwaschen. Dauert eben alles etwas länger und die einzelnen Arbeitsschritte wollen geplant und überlegt werden. Eine Fußbank oder Ähnliches sollte in Reichweite stehen, denn zum Beispiel sind Teller, die sonst immer gut erreichbar waren nun auf einmal schrecklich weit weg. Schränke und selbst Anrichten wollen erklommen werden. Aber es geht und es macht Spaß. Und ein Gericht, das unter dermaßen einschränkenden Maßnahmen zubereitet wurde, schmeckt mir letztendlich doppelt so gut.
Ein besonderes Augenmerk will ich noch auf die Verpackung und Fixierung mit Nylons legen. Sie lassen einem gut Luft zum Atmen, sind angenehm auf der Haut, nahezu kuschelig, aber man ist dennoch völlig hilflos und ein Entrinnen ist unmöglich. Auf jeden Fall, solange die Hände gut verpackt sind. Es lässt sich gut in ihnen aushalten. Nichts drückt oder schnürt ein, es ist weder zu warm noch zu kalt und der Körper kann von allen Seiten begriffen oder zugänglich gemacht werden. Mir ist mittlerweile klar, warum es so viele Filme mit in Nylons verpackten Damen gibt. Es ist dekorativ, regt das Kopfkino an, die Damen können nicht wirklich etwas ausrichten oder erreichen, haben aber gleichzeitig eine relativ hohe Beweglichkeit und die Fixierung kann lange beibehalten werden.
Ich kann gut und gerne die Nacht in Ketten verbringen, jedoch seltsamerweise nicht in Seilen. In der Nacht ist mir die mit Seilen erzwungene Körperhaltung zu heftig, die Gliedmaßen fangen an zu pulsieren und ich komme nicht zur Ruhe. In Ketten dagegen lässt es sich gut schlafen, auch wenn man hin und wieder aufwacht, um eine verkantete Hand- oder Fußschelle zurechtzurücken. Der Körper bekommt ausreichende Bewegungsfreiheit, gleichzeitig wird man immer wieder daran erinnert, dass man eben doch nicht frei ist. Und was gibt es Schöneres, als morgens beim Aufwachen vom Partner zärtlich aber bestimmt an die mangelnde Bewegungsfreiheit erinnert zu werden. Naja ok, ein oder zwei, mindestens vergleichbare, Sachen fallen mir da doch ein.
Es ist also immer abhängig von Situation, (Spiel-) Laune, Vorlieben und Rigger, welche Art der Fixierung zum Einsatz kommt. Alle haben ihre ganz eigenen Vorzüge und manches Mal fällt die Entscheidung schwer, wenn man denn gefragt wird. Für alle Arten gilt jedoch (meine Meinung): Ein Knebel darf nicht fehlen.

Dienstag, 12. November 2013

Es war einmal ...

Den genauen Tag habe ich leider verpasst. Aber ich denke, es ist immer noch Zeit drauf anzustoßen.
Vor fast genau einem Jahr, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben in den Seilen gelegen.
Es war an einem Nachmittag Anfang November 2012. Wie hier schon beschrieben, wurde es ein sehr kurzweiliger Nachmittag mit einigen Verwicklungen, die in so mancher Hinsicht bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben. Mein Leben hat sich seitdem sehr verändert. Sehr positiv. Und es verändert sich immer weiter. Nicht so schnell, wie ich es gern hätte, aber ich hoffe doch in absehbarer Zeit. Geduld ist nunmal nicht meine Stärke. Es sei denn, ich bin gefesselt. Das halte ich dann gern so lang wie möglich aus.
Wie auch immer. Wenn ich heute an diesen Tag zurückdenke, habe ich ein Lächeln auf dem Gesicht und wenn ich mir die dabei entstandenen Fotos anschaue, wundere ich mich im Nachhinein über mich selber. So kannte ich mich bis dahin gar nicht. Für mich war es gut so. Es passte einfach.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Probefahrt

Kunde: Wir waren gerade auf Probefahrt.
Meister: Mit was für einem Auto denn?
Kunde: Automatik
Meister: Ah, das ist natürlich wunderschönes Fahren.
Kunde: Ja, vor allem auch ein bisschen höher. Da kann man besser einsteigen.

Soso ...

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Es geht auch anders

Es gibt nicht nur die Kunden aus der Hölle, es gibt auch andere. Diese schaffen es dann, ein ganzes Team sprachlos werden zu lassen.
Ein langjähriger, immer recht wortkarger und eher unnahbar erscheinender Kunde, kam heute mit zwei großen prall gefüllten Supermarkttüten an. "Ich hatte es ja zugesagt. Das ist für die Damen hier vorne. Ich weiß gar nicht, was alles drin ist, habe einfach ein paar Mal in die Regale gegriffen." Neugierige und fragende Blicke auf der einen, Grinsen auf der anderen Seite. Nach Untersuchung des Tüteninhalts stellte sich heraus, dass der Herr es wortwörtlich gemeint hat und anscheinend wirklich die Süßigkeitenregale geplündert hat. Von Pralinen über Schoki bis hin zu Keksen war alles dabei. Sein Kommentar dazu: "Sie sind immer alle sehr freundlich und nett zu mir. Sie sind hier wie eine Familie. Seit meiner Erkrankung sehe ich das alles ein bisschen anders und das hier ist nur eine Kleinigkeit. Und das ist nicht für irgendeine Weihnachtsfeier, sondern für Sie!"
Aye aye, Sir!


Mittwoch, 23. Oktober 2013

Salomonisches Urteil

Der Papst hat Bischof Tebartz-van Elst eine Auszeit verordnet. Damit hat er ein salomonisches Urteil gefällt und beugt sich weder dem öffentlichen noch dem innerkirchlichen Druck. Dieses Urteil ist für die meisten (auch Bischöfe) überraschend, hatten doch viele mit dem Rücktritt des Prunk-Bischofs gerechnet. Papst Franziskus möchte erst die Ergebnisse der Untersuchungskommission (Kostenexplosion) und der Justiz (Falschaussage unter Eid) abwarten.
Einerseits halte ich es für durchaus sinnvoll, zuerst Licht ins Dunkel bringen zu wollen und sachlich zu bleiben, andererseits sieht es so aus, als würde sich die Kirche wieder einmal selber schützen wollen.
Ich fände es auf jeden Fall nicht weiter verwunderlich, wenn Tebby in einigen Wochen oder Monaten still und heimlich in seine Residenz zurückkehrt. Hat ja schließlich auch einiges gekostet ...

Pilzzeit

Weder meine Kreation, noch meine Idee, aber absolut empfehlenswert und dazu noch schnell und die Zubereitung ist denkbar einfach. Alles gute Gründe, um diesem kleinen Gericht große Beachtung zu schenken.

 Champignons spanischer (oder kalabreser) Art



400 g (nicht mehr ganz frische) mittelgroße Champignons
Rosmarin
Salbei
einen TL kleingeschnittene weiße Speisezwiebel
Salz
Pfeffer
etwas Balsamico-Essig
3 EL Olivenöl
1 EL geriebener Parmesan
Pilze achteln, in kochendes Wasser geben und 3-5 Minuten (je nach Alter der Pilze) köcheln lassen. Abseien, Gewürze, Zwiebeln und Öl in eine Schale geben. Pilze dazutun, mit dem Käse überstreuen und vermischen, salzen und noch nicht pfeffern. Die Pilze für eine Stunde in den Kühlschrank stellen, dann pfeffern. Dazu etwas Weißbrot, Frischkäse und eventuell Rucola.
Yummy …!

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Ehre, wem Ehre gebührt

Ihm sicher nicht.
Seit Sonntag hält sich der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in Rom auf. Dorthin flog er mit einem Flieger von Ryan Air, was es auch nicht besser macht. Ich finde es sogar regelrecht lächerlich, dass dieser Mensch nun auf einmal so kleine Brötchen backt. Was will er damit zeigen? Dass er doch nicht der Verschwender und Großkotz ist, für den ihn die ganze Welt (zu Recht) hält? In den USA ist er als "The Bling Bishop" bekannt, auf einer Südafrika-Reise fiel er schon 2006 negativ auf, nach Indien ging es in der First (ach nee, war ja Business) Class und seine Kollegen aus Afrika, Lateinamerika und Asien wundern sich darüber, wie reich die deutsche katholische Kirche ist.
Die Kirche steht mächtig in der Kritik und hat gewaltig an Glaubwürdigkeit verloren. Davon betroffen sind auch und vor allem die sozialen Einrichtungen, denn die Spendenbereitschaft der Deutschen ist seit Bekanntwerden der Lügengespinste und Falschaussagen dieses Bischofs stark zurückgegangen. Tebartz-van Elst ist das Gegenteil von Papst Franziskus, der als der Papst der Armen angesehen wird. Franziskus fordert und lebt Bescheidenheit und liebt die Menschen. Tebartz-van Elst ekelt sich vor armen und kranken Menschen, weigerte sich, schwarzen Gläubigen die Hand zu geben und liebt vor allem sich selbst und seinen Luxus. Die Hände könnte er sich ja nun in seiner 15.000,00 Euro teuren Badewanne waschen, wären da nicht all die Neider und gemeinen Menschen, die ihn an den Pranger stellen. Jammerschade. Selbst sein Architekt ist ihm in den Rücken gefallen und offenbarte, dass die Höhe der Baukosten schon lange in genau diesem Umfang bekannt waren. Franziskus wird nun das ganze Dilemma richten müssen. Er muss um seine und die Glaubwürdigkeit der Kirche kämpfen. Ein Job, um den ich ihn nicht beneide.
Es ist schier unfassbar, wie Tebartz-van Elst ohne einen Hauch von Unrechtsbewusstsein lebt, lügt und verschleiert. Schöne Kleider, Luxuskarossen, Koikarpfen (zur Überprüfung der Wasserqualität!) und eine überdimensionale angemessene Behausung. Man könnte meinen, dass er Bischof irgendwo vor ein paar Jahrhunderten stehen geblieben ist. Ich neige dazu, über diesen Mann zu lachen, jedoch ist es in Wirklichkeit eine recht traurige Geschichte.
Dennoch, allein der Name ist Programm (erinnert an Götz von Berlichingen, was ich mir auch leichter merken kann) und da Tebby doch etwas spooky daher kommt, finde ich folgendes Filmzitat sehr passend: „Es reibt sich die Haut mit der Lotion ein. Das macht es, wann immer man es ihr sagt.“ (Das Schweigen der Lämmer)
Noch hat man aus Rom nichts gehört, es bleibt spannend.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Cowgirl words of wisdom

The more I know men, the more I love my horse.
Always drink up stream from the cowboys.
Keep your calves together (and the gate closed).
Life is unpredictable. Eat dessert first.
The only way to avoid housework is to live outside.
When asked about your significant other, talk about your horse.
If your horse doesn't want to go there, neither do you.
Behind every great cowgirl is a great cowboy. Very, very far behind.




Auch, wenn ich nicht mit allen Punkten zu 100 % übereinstimme, sind es doch wahre Worte.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Nur so

Weil ich Lust drauf hatte

250 g Butter
200 g Zucker
5 Eier
250 g Mehl
1 TL Backpulver
Weitere Zutaten nach Lust und Laune

(In diesem Fall Schokoraspel, gemahlene Mandeln und Ahornsirup)

Sonntag, 29. September 2013

Yummy, Yummy, Yummy ...

Sonntag Nachmittag. Ich hatte Äpfel über und entsprechenden Hunger.


Resultat: Blätterteig-Apfeltasche mit Malaga Eis

Freitag, 27. September 2013

Wasserdicht

Sexspielzeuge sind manchmal so eine Sache. Sie bringen Erleichterung und Spaß in vielerlei Hinsicht, aber sie können auch heimtückisch und hinterhältig sein. Ich berichtete schon von meinem nächtlichen Erlebnis mit einem defekten Vibrator. Dieses Erlebnis war das Erste, aber nicht das Letzte mit diesem kleinen Lustspender.
Der, laut Herstellerbeschreibung 100%ig wasserdichte, Vibrator entwickelte danach ein regelrechtes Eigenleben. Immer dann, wenn von ihm voller Einsatz verlangt wurde, verweigerte er den Dienst und tat keinen Mucks. Lag er aber unbeachtet irgendwo herum, begann er wie wild zu vibrieren. Ich bin froh, dass ich zu diesen Zeitpunkten stets alleine war, denn die Vibrationsgeräusche waren nicht zu überhören und hätten mich vermutlich in prekäre Situationen gebracht. Ich konnte ihn noch nicht einmal außer Gefecht setzen, denn auch der Akku entwickelte zu dieser Zeit einen immensen Überlebenswillen. Nachts wurde ich von dem Ding wach und wickelte ihn daraufhin in meine Sofadecke. Am nächsten Abend saß ich auf dem Sofa und fuhr fürchterlich zusammen, als das ganze Sofa anfing zu vibrieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich den Vibrator in der Decke natürlich längst vergessen. Einige Tage später sollte er dann noch einmal zu einem bestimmten Zeitpunkt seine volle Leistung bringen, aber nichts da! Ihm war noch nicht einmal ein leises Zucken zu entlocken. Also ab damit in die Reisetasche, am nächsten Tag sollte er endgültig in den Müll fliegen. Sollte der Müllmann doch damit seinen Spaß haben. Die Reisetasche verstaute ich im Auto und kurz vor Abfahrt hörte ich ein dunkles Brummen. Der Vibrator war noch einmal zum Leben erwacht und zeigte mir sein Können. Nur konnte ich das zu diesem Zeitpunkt leider nicht gewinnbringend einsetzen. Er brummte vor sich hin, mal mit, mal ohne Intervall und ich konnte vor Lachen kaum noch an mich halten. War ich doch tags zuvor noch stinksauer über die Unzuverlässigkeit dieses kleinen Gesellen gewesen. Zu Hause angekommen, flog er wirklich in den Müll.
Ersatz hab ich mir längst beschafft, nur die Wassertauglichkeit mochte ich noch nicht so richtig austesten. Laut Herstellerbeschreibung ist er aber 100%ig wasserdicht …




Mittwoch, 18. September 2013

Neues auf der IAA

Noch bis zum kommenden Sonntag findet in Frankfurt a. M. die 65. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) statt, auf der Neuheiten, Entwicklungen und Prototypen präsentiert werden. Zum Beispiel stellt Skoda die neue Generation Kinderwagen vor und die Firma Mansory bietet Spaß für Groß und Klein.
Auf dass auch die Kleinsten es schon richtig krachen lassen können.

Von Nord nach Süd

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr fand am ersten Septemberwochenende ein Treffen des sogenannten Koch-und Backforums statt.
Der Fairness halber dieses Mal im Süden Deutschlands, genauer gesagt in Baden-Württemberg. Gut 600 Km Anreise, die mir aber dadurch erleichtert wurde, dass ich bei Freunden mitfahren konnte. Dementsprechend schnell vergingen die 5 Stunden Autofahrt bei guter und angeregter Unterhaltung trotz diverser Staus, sodass wir am Nachmittag unsere Zimmer am Arsch Ende der Welt beziehen konnten. Zugegeben, ein wunderbar grüner und idyllischer Arsch Ort und wäre nicht die Gruppe Jungbläser in der gleichen Location einquartiert gewesen, wäre es auch fantastisch ruhig gewesen. Diese Gruppe hätte sich besser ein wirklich einsames Plätzchen gesucht, denn die fabrizierten Töne klangen eher wie der Korso einer Hochzeitsgesellschaft auf dem Weg zur Feier.
Alles in allem war es ein sehr gelungenes Wochenende. Alte Bekanntschaften wurden aufgefrischt und vertieft und natürlich gab es auch wieder neue Leute kennenzulernen. Zum ersten Mal überwog bei mir die Zahl derer, die ich kannte, der Anzahl neuer Gesichter. Ein Workshop zur Vorstellung verschiedener Schlagwerkzeuge gab interessante Einblicke und hinterließ Ein- bzw. Abdrücke bei dem einen oder anderen. Unser Haus- und Hoffotograf schoss reichlich Fotos und eine wunderbare alte Wand- und Deckenkonstruktion bot mir die Möglichkeit einer abendlichen Flugstunde.
Wie es sich für ein Koch-und Backforum geziemt, gab es reichlich leckere Kuchen und die Versorgung durch den Küchenchef mit regionalen Köstlichkeiten war wieder einmal hervorragend. Die Location an sich war gut und sauber, die Küche war gut ausgestattet und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte.
Ich habe das Wochenende unter Gleichgesinnten genossen und freue mich schon jetzt auf das nächste Treffen.

Dienstag, 10. September 2013

Gespenster im Kopf

Gegebenheiten, unter denen man, vielleicht sogar unbewusst, gelitten hat, können noch Jahre später abstruse Gedanken hervorrufen. Auslöser sind oft Kleinigkeiten, denen man selber keine große Beachtung geschenkt hat. Noch in der einen Minute ist alles in Ordnung, in der nächsten Minute bilden sich Gedankentürme, ähnlich der Wolkenbildung vor einem Gewitter. Sie wachsen unaufhaltsam, werden größer und dunkler und irgendwann entladen sie sich. Danach ist die Luft der Kopf wieder klar.
Gegen sogenannte Trigger kann man sich nicht wehren. Sie wecken Erinnerungen und reißen vernarbte Wunden auf. Sie können auf beiden Seiten verletzend wirken, geben aber auch die Chance, Situationen neu zu bewerten und negative Erfahrungen zu verarbeiten. Eine schnelle Aufklärung der Situation ist erforderlich.
Für mich war es letzte Nacht erschreckend festzustellen, dass ich überhaupt so einen Trigger habe. Nun kenne ich ihn und kann das Gespenst im Kopf vertreiben.
Unsere Päckchen haben wir eben alle zu tragen. Nur gut, dass nicht alle Päckchen so fest verschnürt sind, wie ich es sonst gerne habe.

R.I.P.

Jeff Gord ist tot.
Er verstarb am 03.09.2013 im Alter von 67 Jahren.
Er war neben Lew Rubens der erste international bekannte Rigger, den ich namentlich kennengelernt habe und somit auch einer der Ersten, die mich in meiner Betrachtungsweise geprägt haben. Ich hätte zwar nie ein Teil seiner Fantasie sein wollen, aber ich habe durch seine Arbeit die Vielfältigkeit von Bondage kennengelernt. Im Gegensatz zu manch anderem Rigger war er immer mit Spaß und Humor bei der Sache und hat mir so viele lustige Momente beschert und gezeigt, dass Bondage alles andere als bierernst ist.
Danke dafür!

Mittwoch, 4. September 2013

Mundraub

Mundraub ist ein umgangssprachlicher Begriff, der die Entwendung von Nahrungs- oder Genussmitteln in geringer Menge oder von unbedeutendem Wert zum alsbaldigen Gebrauch, zur Verwendung hat.
Die Plattform mundraub.org hat das Ziel, in Vergessenheit geratene Früchte wieder in die Wahrnehmung zu rücken und in Wert zu setzen, um sie als Teil unserer Kulturlandschaft dauerhaft zu erhalten. Nutzer veröffentlichen die Standorte „herrenloser“ Bäume, Sträucher und Kräuter, damit diese abgeerntet, gepflegt und auch nachgepflanzt werden können.
Gute Idee, denn wie oft sieht man zur Erntezeit das Fallobst an Straßen und Wegen vergammeln. Allerdings sollte der gesunde Menschenverstand nicht ausgeschaltet werden, damit sowas nicht passiert und auch so manch eine Bepflanzungsaktion lässt einen ins Grübeln kommen.

Montag, 2. September 2013

Erinnerungen






Schon wieder so lange her ...

Sonntag, 1. September 2013

Zwei Herzen schlagen in meiner Brust

Oder drei? Oder immer mal andere? Je tiefer ich in die Thematik BDSM, insbesondere Bondage, eintauche, desto mehr merke ich, dass ich mehrere, teilweise widersprüchliche, Seiten in mir vereine. Es mag mit daran liegen, dass ich mich seitdem mehr mit mir selber beschäftige, mehr zulasse, mehr hinterfrage.
Zum einen ist da diejenige, die sich überwältigen lassen möchte, die hilflos ausgeliefert sein möchte und durchaus eine härtere Gangart beim Sex bevorzugt. Ihre Vorlieben gehen in Richtung Rape Play, womit ich mittlerweile keine wirklichen Probleme mehr habe, aber doch hatte. Ich glaube, es hilft mir, dieser Dame einen eigenen Namen zu geben. Dadurch kann ich sie zeitweise von mir abspalten und brauche mich dann nicht mit meinem Gewissen zu plagen. Ich denke, ich werde sie Eliza nennen. Warum? Keine Ahnung. Als ich über die Dame und ihre Vorlieben nachdachte, viel mir der Name ein. Warum also nicht.
Dann ist da diejenige, die durchaus sadistisch ist. Sie liebt es, zu quälen, zu reizen und zu necken. Bislang hauptsächlich im Kopf und das ist auch gut so. Vorerst. Mich gruselt noch ein bisschen vor dieser Seite, da ich nicht weiß, wie weit sie geht. Ich habe sie aber gut im Griff und werde sie nur schrittweise an die Oberfläche lassen. Zum Beispiel, wenn ich auf dem Jahrmarkt vor einem in alle Richtungen schwenkenden und drehenden Fahrgeschäft stehe und mir ausmale wie es wäre, wenn ich an den Knöpfen im Häuschen sitzen würde. Diabolische Freude macht sich in mir breit und die Fahrgäste können nur froh sein, dass dem nicht so ist. Auch sie wird einen Namen bekommen, ich bin nur noch nicht sicher, welchen.
Und dann bin da noch ich. MissBehaving, die Entdeckerin und Vermittlerin. Die Erste und wichtigste von allen Dreien. Sie kann sich benehmen, muss es aber nicht. Sie bildet die Basis für alles, was noch kommen mag, was ich an mir selber noch entdecken werde. Sie ist es, die mir erlaubt, von der gesellschaftlichen Norm abzuweichen. Sie verbindet meine angepasste öffentliche Seite mit meiner einschlägigen Seite. Ich spreche hier bewusst nicht von zwei verschiedenen Leben, da beide Seiten mein Leben sind und zusammengehören. Nur darf eben die Öffentlichkeit nicht alles von mir wissen.
Wenn ich gerade so die letzten zwölf Monate in meinem Leben betrachte, denke ich, dass man nie fertig damit ist, seine Persönlichkeit zu entwickeln. Man verändert sich immer wieder. Dinge, die mal interessant waren, werden uninteressant und andersherum. Natürlich gibt es auch Konstanten im Leben. Diese sind auch wichtig, um den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Aber die eigene Persönlichkeit entwickelt sich eben immer weiter und oftmals auch in Richtungen, die einem aus der ersten Betrachtung heraus, vielleicht gar nicht so lieb sind. Vielleicht, weil sie gegen das eigene Weltbild verstoßen oder gegen gesellschaftliche Ansichten. Wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt und sie von verschiedenen Seiten beleuchtet, wird einem bewusst, dass diese neuen Facetten gar nicht schlimm sind. Sie gehören zu einem, machen die Persönlichkeit komplett und interessant. Es kommt ja auch immer auf die Unterscheidung zwischen Realität und Fantasie/Spiel an. Dinge, die ich mir mit meinem Partner wünsche, möchte ich unter keinen Umständen mit irgendwem erleben. Daher auch die Entscheidung, meinen beiden Neuentdeckungen eigene Namen zu geben. Vielleicht hilft es beim Einstieg in ein Rollenspiel, vielleicht kann ich so die ein oder andere Seite einfach besser ausleben. Ich werde es ausprobieren und bei Gelegenheit berichten.

Samstag, 31. August 2013

Fairy Tales Part II

Mittlerweile weiß ich, was mir in meinem bisherigen Leben gefehlt hat. Auch beim Sex fehlte mir etwas. Ich wusste nicht, was mir fehlte, nur dass das, was ich bekam, nicht genug war. Auch das, was ich gegeben habe, war nicht genug. Ich habe den Fehler immer bei mir gesucht. Bezeichnungen wie frigide, verklemmt, lustlos und unzureichend schwirrten in meinem Kopf und irgendwann habe ich angefangen mich damit abzufinden, dass ich wohl niemals sexuell komplett befriedigt werden könnte. Mir kam niemals in den Sinn, dass es an meiner sexuellen Neigung liegen könnte, dass ich so etwas überhaupt habe.
Da ich eine ziemliche Leseratte bin und ich alles verschlinge, das mir irgendwie interessant erscheint, kam mir natürlich auch erotische Literatur in die Finger. Es war Literatur aus dem Bereich BDSM, das Wort war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht geläufig. Sie reizte mich, zog mich in ihren Bann. Ich las immer mehr davon, merkte dabei, dass ich diese Welt anregend finde. Ich begann, mich im Internet umzuschauen, stieß auf dieses und jenes, stöberte, las und blieb schließlich bei diesem hängen. Durch Fügungen, die ich bereits erwähnte, kam ich in den Genuss, Bondage auszuprobieren.
Ich verabredete mich mit einem mir bis dahin fast gänzlich unbekannten Rigger, natürlich nicht ohne Cover, und ich muss gestehen, mein Bauchgefühl war von Anfang an durchweg positiv. Natürlich beschlich mich zeitweise ein mulmiges Gefühl, wenn ich mir vor Augen hielt, dass gleich ein fremder Mann meine Wohnung betreten würde und mich fesseln würde. Das waren aber immer nur Momente. Normalerweise bin ich nicht so gestrickt, ich bin sehr vorsichtig und auf Sicherheit bedacht, hier war nun alles anders.
Die Seile wurden um meinen Körper gelegt und es fühlte sich nicht fremd an. Es war geradezu ein normales Gefühl, als müsste es einfach so sein. Weder beängstigend noch beschämend, nicht zwanghaft oder beklemmend. Ich fühlte mich gut dabei, wollte mehr und mehr probieren. Dabei merkte ich, dass die Seile durchaus auch die sexuelle Seite in mir ansprachen. Selbst das fühlte sich nicht falsch an. Der Nachmittag verging wie im Flug und zurück blieb ich mit so vielen neuen, jedoch nicht unangenehmen, Gefühlen und Eindrücken. Es war wie ein Homecoming. Endlich das gefunden zu haben, was ich nicht wirklich gesucht, aber doch immer vermisst hatte. Von Stund an war das Thema Bondage nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken. Wollte ich auch gar nicht. Es fühlte sich von Anfang an richtig an und gehört seit diesem Nachmittag im Herbst 2012 zu mir.
Bis heute frage ich mich nicht, warum ich so bin, wie ich bin. Ich bin eben einfach so. Ich liebe den meditativen Part von Bondage, kann entspannen, mich fallen lassen und total abschalten. In sexueller Hinsicht gibt Bondage mir das, was mir gefehlt hat. Ich liebe das Spiel in beide Richtungen. Ich bekomme das, was ich brauche, als Bottom, wie auch als Top. Wobei mir das Spiel als Top manches Mal noch nicht ganz so leicht fällt, da mir hier doch noch die Erfahrung im Umgang mit den verschiedenen Materialien fehlt. Und auch die Tatsache an sich, Top zu sein, eine dermaßen große Macht (und damit einhergehende Verantwortung) über einen anderen Menschen zu haben, ist noch ungewohnt, aber durchaus nicht unangenehm. Ganz im Gegenteil. Da hilft nur üben, üben, üben.

Sonntag, 25. August 2013

Einfach den Verstand ausschalten

Es mag einem vielleicht seltsam und nahezu unfassbar erscheinen, aber es gibt Einhörner! Okay, nicht mehr die plüschigen weißen Vierbeiner mit dem goldenen Horn auf der Stirn, aber reinkarnierte. Immerhin etwas …
Man muss einfach seinen Verstand ausschalten und schon spürt man es ... Das Horn oder so.
Zum Glück ist Vollmond gerade vorbei, sonst würden meine Eckzähne wieder zu drücken anfangen ...

Nun ist es raus

Unter Zuhilfenahme von sehr überzeugenden und überaus effektiven Maßnahmen wurde ich gestern dazu verleitet, mein unaussprechliches Kopfkino in Worte zu fassen. Nicht in geschriebene Worte, wie angekündigt, sondern in gesprochene Worte. Und nachdem einmal der Anfang gemacht war, ging es recht gut.
Mein Top hatte sich schon so seine Gedanken gemacht und war insgeheim zu dem Schluss gekommen, dass sich mein Kopfkino in Richtung Rape Game bewegen würde. Diese Schlussfolgerung war auch nicht weiter schwer, denn was sollte mir sonst ein solches Kopfzerbrechen bereiten? Ja, ich habe die Fantasie, meinem Top hilflos ausgeliefert zu sein. Gegenwehr zwecklos. Allein der Gedanke daran bringt mich auf Hochtouren und ich genieße jeden Moment davon. Ich möchte an dieser Stelle aber betonen, dass es absolut nicht zu meinem Kopfkino gehört, von irgendjemandem zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu werden. Darin liegt meines Erachtens ein großer Unterschied. Ich möchte nur dieser einen Person hilflos ausgeliefert sein. Ihn mit mir machen lassen, was er will, mich gegen ihn wehren, obwohl es keinen Sinn hat. Gerne auch mal in einem Rollenspiel. Damit habe ich noch keinerlei Erfahrung, aber schon das ein oder andere Szenario im Kopf.
Zurück zu meinem eigentlichen Problem. Ich bin ja nun absolut nicht die einzige Frau auf der Welt, die dieses Kopfkino hat, aber wie ich schon in einem vorangegangenen Post beschrieben habe, konnte ich diesen Gedanken nicht zulassen. Ich konnte mir nicht eingestehen, dass ich mir wünsche, hilflos meinem Gegenüber ausgeliefert zu sein und dass mich das dann auch noch dermaßen anmacht. Jetzt, wo es raus ist, fühle ich mich regelrecht erleichtert und ich freue mich schon auf das ein oder andere Mal, wenn mein Kopfkino zur Realität wird.

Es fällt mir schwer

Mit jedem Mall fällt es mir schwerer, zu gehen oder gehen zu lassen. Ich hasse diese Abschiede so sehr.

Donnerstag, 22. August 2013

Reden ist Silber, Schweigen aber bestimmt kein Gold

Auch wenn ich nach wie vor keinerlei Probleme damit habe, meine Vorliebe für Bondage zu akzeptieren, so stelle ich gerade fest, dass ich mit der Akzeptanz eines bestimmten Kopfkinos doch so meine Probleme habe.
Es macht mich unheimlich an und auch mit bzw. während der Umsetzung habe ich absolut keine Gewissensbisse. Ganz im Gegenteil! Ich will mehr davon und hier liegt auch schon der Hase im Pfeffer.
Ich habe ein Problem damit mir einzugestehen, dass es so ist. Dass es gerade diese Fantasie ist. Noch viel mehr habe ich ein Problem damit zu kommunizieren, dass es mich anmacht. Das resultiert vielleicht daraus, dass ich es mir selber noch nicht eingestehen kann. Auf einmal leuchtet das virtuelle Schildchen auf: „Das geht gar nicht!“
Herrje, ich weiß noch nicht einmal genau, was es ist, das mich so blockiert! Okay, ich war noch nie gut darin zu artikulieren, was mir besonders gefällt, aber hier geht es gerade gar nicht. Noch nicht einmal mit verbundenen Augen, was mir sonst schon sehr weiterhilft. Ich kann mich nicht dazu überwinden, meinem Top diese Fantasie zu schildern, obwohl ich sie gerne ausleben möchte. Verzeiht mir, dass ich das Kind an dieser Stelle auch noch nicht beim Namen nenne, es geht einfach nicht.
Vermutlich ist die Ablehnung dieses Szenarios stark in meiner Erziehung verankert. Ich bin sehr emanzipiert erzogen worden, auch wenn ich meine Mutter nicht als Emanze bezeichnen würde. Uns Mädchen wurde sehr ans Herz gelegt, dass wir uns von Männern nichts sagen lassen sollen, dass wir gefälligst unser eigenes Leben leben sollen und uns niemals von einem Mann abhängig machen sollen. Frauen müssen nicht den Männern hinterher ziehen, das geht auch andersherum, von der finanziellen Abhängigkeit ganz zu schweigen. Unsere Gleichberechtigung wurde immer stark betont und allein die Andeutung, dass eine Frau eventuell mal schwach ist (geistig und/oder körperlich), Erholung, Hilfe oder sonstwas braucht, wurde in der Luft zerrissen. Auch Männer brauchen mal Erholung und Frauen können viele Dinge ganz gut allein. So verhält sich das eben. Auf jeden Fall in den Augen meiner Mutter. Ich meine das absolut nicht böse und es soll auch nicht als Vorwurf verstanden werden. Da ich weiß, woher diese Einstellung rührt, kann ich sie nachvollziehen und respektieren.
Während ich diese Zeilen Schreibe und so die Thematik von allen Seiten beleuchte, merke ich, dass das Schildchen immer kleiner und undeutlicher wird. Der Widerstand im Kopf ist zwar noch nicht gebrochen, aber er schrumpft. Wenn es so weit ist, werde ich meine Fantasie aufschreiben. Das geht bei mir anfangs oft besser als Reden. Dann kann darüber gesprochen werden und man wird sehen, ob es eine Übereinstimmung des Kopfkinos gibt. So, wie es im Moment ist, stehe ich mir nur selber im Weg.

Montag, 19. August 2013

Größere Auszeit

Ich habe in den letzten 14 Tagen einen sehr schönen Urlaub genossen und kann hoffentlich noch einige Zeit davon zehren. Zwar hat mich der Arbeitsalltag noch nicht wieder, aber er klopft quasi schon an die Tür.
Die Verpflegung auf unserem Urlaubsberg war dermaßen gut, dass ich innerhalb einer Woche einige Kilos zugenommen habe. Einige Menschen werden dieses Phänomen bestimmt dem Umstand zuschreiben, dass es sich bei besagtem Berg um einen Kraftberg handelt handeln soll. Ich schiebe es schlicht und simpel auf das allabendlich servierte 4-Gänge-Menü in Verbindung mit einem reichhaltigen Frühstück. War in der Halbpension inbegriffen und wurde natürlich auch gern genommen. So etwas geht nicht spurlos an mir vorüber, dafür brauche ich keinen Kraftberg. *gg*
Weder das touristische Programm noch die fesselnden Aktivitäten kamen in den letzten zwei Wochen zu kurz. Alles in allem ein gelungener Urlaub, nur leider viel zu schnell vorüber.

Donnerstag, 1. August 2013

Muffinzeit

Von einem Kollegen mit reichlich Blaubeeren beschenkt, entschloss ich mich kurzerhand, diese in meine Lieblingsmuffins zu verwandeln.

Blueberry Muffins

ca. 12 Stück



240 g Blaubeeren
310 g Mehl
2 ½ TL Backpulver
1 Prise Salz
200 g Zucker
2 Eier
220 ml Buttermilch
50 g Butter, weich
40 ml Öl
5 Tropfen Buttervanille Aroma

Die Hälfte der Beeren mit einem Teelöffel Zucker in einem Topf aufkochen und ca. 10 Minuten leise köcheln lassen, bis die Masse etwas einreduziert ist. Vom Herd nehmen und vollständig erkalten lassen. Blaubeeren vorsichtig unterheben.
Ein Muffinblech mit Papierförmchen auslegen und den Teig einfüllen. Je einen Klecks eingekochte Blaubeeren auf jeden Muffin geben und mit einer Gabel leicht marmorieren.
Bei 220 Grad ca. 20 – 30 Minuten backen. Zur Sicherheit die Stäbchenprobe machen: Wenn ein Stäbchen ohne flüssigen Teig aus dem Inneren eines Muffins wieder herauskommt, sind sie fertig.
Auskühlen lassen und genießen.

Montag, 29. Juli 2013

Rock Shandy

Als Alternative zu Alster, Weißweinschorle, Wasser, Cola und Co. an heißen Sommertagen und -abenden habe ich in Namibia ein wunderbares Getränk kennengelernt.

Rock Shandy

½ Mineralwasser (schön sprudelig)
½ Sprite
einige Dashes Angostura
Eiswürfel

Sehr erfrischend, nicht zu süß und ein guter Durstlöscher.

Dienstag, 23. Juli 2013

Kleine Auszeit

Mein Vorab-Mini-Ulaub während der letzten vier Tage war wunderschön! Ich habe viel Schönes gesehen, Leckeres gegessen und getrunken und alles in allem eine wunderbare entspannte und fesselnde Zeit gehabt. Dadurch, dass viele schöne Aus- und Ansichten erwandert wurden, muss ich auch kein schlechtes Gewissen haben, was die ausgefallenen Joggingeinheiten betrifft.
Mein Kräutergarten hat meine Abwesenheit unbeschadet überlebt.
 





Und mein Kaktus hat, fast auf den Tag genau einen Monat nach der ersten Blüte, die zweite produziert. Toll.

Da war noch was ...

Mein selbst gemachtes Erdbeer-Campari-Gelee hat den von mir angekündigten Geschmackstest bestanden.
Trotz aller Befürchtungen ist es fest geworden und die Farbe ist mit einem intensiven Hellrot appetitanregend und lässt den Campari im Gelee deutlich erkennen.
Das Aroma der Erdbeeren kommt voll zur Geltung und sorgt für eine ausreichende Süße, die durch den leicht bitteren Geschmack des Campari abgemildert wird, sodass ein toller Ausgleich entsteht. Geschmacklich eine sehr gelungene Mischung aus süßem Fruchtgelee und bitterer Citrusfruchtmarmelade.
Fazit: Das Gelee schmeckt frisch und nach Sommer pur. Es gehört absolut auf den sommerlichen Frühstückstisch und erinnert im Herbst und Winter dann bestimmt an heiße Sommertage.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Fairy Tales

Nach viel einschlägiger Literatur und einer Menge Kopfkino habe ich mich irgendwann an den Gedanken gewöhnt, dass ich wohl die ein oder andere „einschlägige Neigung“ habe. Aber welche eigentlich? Bondage-Bilder hatten es mir eindeutig angetan, und je länger ich sie betrachtet habe, desto größer wurde der Wunsch, selber einmal Seile auf der Haut zu spüren und zur Bewegungsunfähigkeit verdammt zu werden. An eigener Haut diese martialische Anmut zu erleben. Aus einem anfänglichen Gefühl wurde ein Wunsch und daraus ein regelrechtes Verlangen. Meine Neugier und Experimentierfreude taten das ihrige dazu, und so nahm ich irgendwann all meinen Mut zusammen und tat einen ersten Schritt in Richtung Seile.
Aujourd’hui, je ne regrette rien. Au contraire.
Hätte mir vor einem dreiviertel Jahr jemand gesagt, dass Bondage süchtig macht, ich hätte es nicht geglaubt. Schöne Bilder? Ja. Spannende Thematik? Ja. Experimentierfreude und Neugier? Absolut vorhanden. Aber Suchtgefahr? Kein Gedanke daran!
Ich wurde eines Besseren belehrt, als sich mir recht spontan die Gelegenheit bot, mich verschnüren und festzurren zu lassen.
Wie lässt sich das Gefühl von Bondage beschreiben? Ein Gefühl der Geborgenheit, Hilflosigkeit und gleichzeitig der Sicherheit. Sich hilflos fallen lassen, dadurch ruhig und ergeben. Aufkommende Unsicherheiten, die sich durch kleine Berührungen in Sicherheit, Geborgenheit und Anerkennung verwandeln. Die Erregung, in absoluter Dunkelheit und Unbeweglichkeit nicht zu wissen, was geschieht.
Für jemanden, der das noch nicht erlebt hat, mag das schizophren klingen und, wenn überhaupt, nur schwer nachvollziehbar sein. Ich wurde selbst von diesen Gefühlen überrannt und musste die einzelnen Bruchstücke erst einmal sortieren und verstehen.
Am erstaunlichsten für mich war der meditative Part von Bondage. Es tut gut, sich fallen lassen zu können, zu müssen, wenn man im Alltag nur unter Strom steht. Die Zügel aus der Hand zu geben, aus der Hand genommen zu bekommen. Nichts darstellen, keine Erwartungen erfüllen, über nichts nachdenken, einfach nur sein. Hilflos, ausgeliefert, ergeben, geborgen und sicher.
Zur Bewegungslosigkeit gezwungen … wunderschön verschnürt.
Mein Körper verlangt danach, gefesselt zu sein, meine Haut sehnt sich nach der Berührung der Seile. Es waren fesselnde Stunden, die mir eine bislang unentdeckte Seite an mir offenbart haben. Eine Seite, die ich vielleicht vorher erahnt, aber niemals gekannt habe.
In diesen ersten Stunden habe ich eindeutig Blut geleckt. Und ich kann nicht genug davon bekommen.

Montag, 15. Juli 2013

Run, run, run

Ich habe vor einigen Wochen den Entschluss gefasst, mich wieder ein ein bisschen mehr sportlich zu betätigen.
Ich entschied mich fürs Joggen. Kostet nichts, das Equipment hab ich da und die Zeiteinteilung ist frei. Dagegen sprach, dass ich nicht wusste, wie meine Knie darauf reagieren würden und ob ich es wirklich schaffen würde, meinen inneren Schweinehund zu überwinden.
Nach nunmehr vier Wochen sieht es so aus, als würde ich es wirklich schaffen, regelmäßig zu Joggen. Das Knie tut nicht mehr weh als vorher, manchmal meine ich sogar, dass es ein bisschen besser wird und den inneren Schweinehund konnte ich bislang wenigstens 2 Mal pro Woche überlisten.
Ein bisschen stolz bin ich schon.

 

Sonntag, 7. Juli 2013

Erdbeerzeit

Wir sind mitten in der Erdbeersaison und ich dachte mir, ich müsste mal etwas kreatives und nachhaltiges mit diesen wunderbaren Nussfrüchten herstellen.
Mit fiel vor einiger Zeit ein Rezept ins Auge, das sich aufgrund seiner Zutaten verlockend anhört. Der bittere Geschmack des Campari, vereint mit der Süße der Erdbeeren. Klingt nach einem spannenden Geschmackserlebnis, und das Rezept ist nicht allzu aufwendig. Dies ist ein für mich nicht unwichtiger Punkt, denn in meinen Augen muss ein Rezept einfach sein, es muss sich relativ schnell bewerkstelligen lassen, die Zutaten müssen ohne riesigen Aufwand zu beschaffen sein, und das Endprodukt sollte dennoch lecker und interessant sein.
Das von mir getestete Rezept erfüllt all diese Anforderungen, und so habe ich mich eines Abends an die Arbeit gemacht.

Erdbeer-Campari-Gelee

Für 4 Gläser à 250 ml

2 kg vollreife Erdbeeren
90 ml Campari
4 EL Zitronensaft
500 g Gelierzucker 2:1
evtl. 5 g Zitronensäure
Mulltuch
4 Twist-Off-Gläser à 250 ml (heiß ausgespült)

  1. Erdbeeren putzen und mit 100 ml Wasser in einem großen Topf kurz aufkochen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze weitere 20 min leise köcheln lassen.
  2. Weites Sieb mit dem Mulltuch auslegen und über eine große Schüssel hängen. Erdbeermasse hineingießen und ca. 30 min gut abtropfen lassen. Erdbeeren mithilfe des Mulltuchs gut ausdrücken.
  3. 900 ml Erdbeersaft abmessen und mit Campari, Zitronensaft und Gelierzucker in einem Topf unter Rühren aufkochen und 3 Min. offen sprudelnd kochen lassen. Gelierprobe machen (hierzu etwas Fruchtmasse auf einen Teller geben und verlaufen lassen. Wird die Probe fest, ist das Gelee fertig. Wird sie nicht fest, 2-3 min weiterkochen und Zitronensäure unterrühren). Schaum abschöpfen. Gelee randvoll in die Gläser füllen. Fest verschließen und 10 min auf den Kopf stellen. Dann wieder umdrehen und vollständig auskühlen lassen.

Nach knapp 2,5 h war ich stolze Besitzerin eigens hergestellten Gelees. Die Geschmacksprobe und -bewertung folgt in den nächsten Tagen, da ich mich aktuell noch am Anblick der verschlossenen Gläser erfreue. Ich hoffe aber, mit diesem Gelee schon ein bis zwei Weihnachtsgeschenke abgedeckt zu haben.

Mittwoch, 3. Juli 2013

Sie haben es getan

Es ist kaum zu fassen. Das Service-Team der Bahn hat sich gemeldet.
Mein Auftrag wurde bearbeitet und storniert. Der Betrag wird mir in vollem Umfang erstattet. Warum denn bitte nicht gleich so? Musste es wirklich erst in Ärger ausarten? Ich würde vor Dankbarkeit ehrfurchtsvoll zu Boden sinken, wäre ich nicht immer noch voller Wut und Verachtung gegenüber der Bahn.
Was lange währt, wird endlich gut. So will ich denn an dieser Stelle einen Haken unter das unliebsame Thema setzen.
Was ich hieraus gelernt habe? Nicht aufgeben, sondern weiter bohren. Auch wenn es lästig, zermürbend und ermüdend ist. Es lohnt sich!

Mittwoch, 26. Juni 2013

Houdini lässt grüßen

Auch wenn der Partner leider nicht in Reichweite ist, möchte ich mir doch ab und an das Vergnügen gönnen, die ein oder andere Nacht in Ketten zu verbringen.
Der umfassende Begriff Ketten ist an dieser Stelle übertrieben, da es sich bislang nur um Handschellen handelt, aber Fußfesseln, Halsring und die entsprechenden Verbindungsketten sind in Planung.
So begab ich mich also mit gefesselten Händen zur Nachtruhe, den Schlüssel deponierte ich in Reichweite auf meinem Nachtschränkchen. Sicher ist sicher und da man ja nie weiß, was die Nacht so bringt, war es mir so irgendwie lieber. Als am Morgen der Wecker klingelte, wurde ich eines besseren belehrt, denn ich war entfesselt und die Handschellen lagen neben meinem Bett auf dem Fußboden.
Eine Rekonstruktion der vergangenen Nacht ergab, dass ich die Handschellen in den frühen Morgenstunden aufgeschlossen und abgenommen hatte. So weit reicht die Erinnerung, aber einen Grund dafür weiß ich nicht mehr. Ich habe mit fast schlafwandlerischer Sicherheit die winzigen Schlösser aufgeschlossen, alles an seinen Platz gelegt und bin wieder eingeschlafen. Das Unterbewusstsein funktioniert also einwandfrei und meine Sorgen, eben diese Schlösser alleine nicht wieder aufschließen zu können, sind völlig unbegründet gewesen.
Eins habe ich daraus gelernt:
Beim nächsten Mal werde ich die Schlüssel weiter entfernt von mir deponieren. Immer noch so, dass ich sie jederzeit wiederfinde, aber mindestens einen Raum weiter weg.

Samstag, 22. Juni 2013

Ein (fast) durchweg positiver Tag

Der erwartete Blitz fiel geringer aus, als gedacht.
Es hat also auch etwas positives, wenn die vom Tacho angezeigte Geschwindigkeit ein bisschen zu hoch ist, als die tatsächliche.

Ein Check ergab, dass mein Auto soweit in Ordnung ist.

Das Finanzamt schickt mir ein bisschen Geld zurück. Sogar schneller als erwartet.

Und mein Kaktus blüht seit 20 Jahren zum ersten Mal. Ich hoffe, es bleibt kein einmaliges Ereignis.


Jedoch hat sich der Verdacht im engeren Umfeld bestätigt.

Irgendwas ist eben immer.

Freitag, 21. Juni 2013

Eingeworfen

Die Bahn lässt weiterhin auf sich warten, aber das ist ja nichts Neues.
Eine Nachfrage meinerseits beim Servicecenter Fahrgastrechte ergab, dass kein Erstattungsantrag von mir vorliegt. Irgendwie war diese Information keine wirkliche Überraschung für mich, aber sie macht mich stinkwütend. Ich meine, wie sollte es anders sein? Wir sprechen hier schließlich von der Deutschen Bahn.
Ob Klimaanlagenausfall in den Zügen oder Fahrplanänderungen wegen des Hochwassers, alles kein Problem für die Deutsche Bahn. Es werden Entschädigungen und Kulanzleistungen in Aussicht gestellt (wobei hier die Betonung auf „in Aussicht gestellt“ liegt) und verlängerte Fahrzeiten werden für den Kunden kalkulierbarer gemacht. Wenn das nichts ist! Das Unternehmen Bahn ist in meinen Augen völlig merkbefreit und weit abseits jeglicher Realität.

In meinem Fall heißt das, dass ich mich bis zum Ende dieser Woche gedulden muss. Bis dahin wurde mir durch eine Angestellte des Servicecenters eine Rückmeldung zugesagt. Ich glaube nicht dran, aber es bleibt spannend...

Samstag, 15. Juni 2013

Deutsche Bahn = Daheim Bleiben?

Ich habe nach Jahren der Abstinenz mal wieder den ernsthaften Versuch unternommen, mit der Deutschen Bahn entspannt und umweltbewusst von A nach B zu kommen. Allerdings über C. Und das war mein großer Fehler!
Ticket online gekauft, alles kein Problem und ohne große Reibereien machbar. Ich war 20 Min. vor Abfahrt am passenden Gleis, als die Durchsage kam, dass der Zug, der vor meinem ein- und ausfahren sollte, 20 Min Verspätung hatte. Okay, das fängt gut an, aber es ist ja nicht mein Zug. Alles noch kein Drama, dann hat meiner evtl. 2-3 Min Verspätung...denke ich so bei mir. Falsch gedacht! Die nächste Durchsage kündigte eine Verspätung meines Zuges um ca. 70 Min. (in Worten: siebzig!!) an! Ich traute meinen Ohren nicht und schaute ungläubig auf die Anzeigetafel. In der Tat ca.70 Min Verspätung. Das kann doch nicht wahr sein...was tun?!?
Ich wanderte in Richtung Ticketschalter. Der Bahnangestellte, dem ich zugeteilt wurde, sah darin gar kein Problem und buchte mich auf den Anschlusszug um, der eine Stunde später von meinem Zwischenziel in Richtung Zielbahnhof abfahren sollte. Auf dem Weg zurück Richtung Gleise dämmerte mir so langsam, dass das, rein rechnerisch gesehen, gar nicht klappen konnte. Wie sollte ich, wenn mein Zug 70 Min. Verspätung hat, den Anschlusszug passend erwischen, wenn eine Fahrtzeit von 1,10 Std. vor mir liegt? Ich lief also zum Informationsschalter und fragte nach, ob ich den Anschlusszug denn überhaupt erreichen könnte. Die Zippe Dame dahinter: „Nein, den kriegen Sie nicht.“ Ich fragte sie, was denn jetzt zu tun sei, da ich noch heute Abend an meinem Zielort ankommen müsste. Ihre Antwort: „Es gibt noch einen Nachtzug, dann sind Sie um 3:21h dort oder Sie suchen sich ein Hotel in XX und fahren morgen weiter. Die Kosten dafür übernimmt ja die Bahn.“ Wie großzügig! Ich schaute sie ungläubig an: „Das ist ja mal überhaupt keine Option! Ich muss dort heute noch hin!“ Sie: „Aber den Zug kriegen Sie nicht.“ Danke für das Gespräch! Dieses völlige Desinteresse und die absolute Lustlosigkeit gaben mir den Rest und ich rief aufgelöst und mit Tränen in den Augen dort an, wo ich hin wollte. Am anderen Ende der Leitung kamen mir Verständnis, Ruhe und Gelassenheit entgegen, so dass ich auch wieder klare Gedanken fassen konnte und mich wiederum zum Ticketschalter begab. Dort wurde ich nun einem älteren Herren zugeteilt, der erst genervt meine Ausführungen kommentierte, aber dann doch noch bemüht und recht verständig wurde. Ich wollte schließlich nur eine Aussage darüber haben, ob es überhaupt noch möglich ist, diesen Anschlusszug zu erreichen und wenn nicht, wie es dann weitergehen würde. Er tippte auf seiner Tastatur herum, befragte den PC und teilte mir dann mit, dass es absolut keine Chance für mich gäbe, diesen Anschlusszug zu erreichen. Auf weitere Nachfragen hin bot er mir dann an, gemeinsam das Erstattungsformular auszufüllen und für mich wegzuschicken, damit ich die Reisekosten ersetzt bekäme, wenn ich mit dem Auto führe.
Gesagt, getan. Ich stieg also frustriert und wütend, aber mit lohnendem Ziel vor Augen, in mein Vehikel und machte mich auf den Weg gen Süden. Die Fahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle, mein Auto meinte nur einmal kurz rumzicken zu müssen, aber ich umging das drohende Desaster und kam so 5 Stunden später dort an, wo ich hin wollte.
Ich hatte ein wunderschönes Wochenende und die Option, diese Reise nicht anzutreten und zu Hause zu bleiben, gab es zu keinem Zeitpunkt.
Von der Deutschen Bahn lasse ich mich allerdings nicht wieder foppen. Sollte ich sie in der Zeit, in der meine Probe BahnCard gültig ist, noch einmal nutzen, dann garantiert nur von A nach B. Alles andere geht einfach nicht.
Wenn auf etwas Verlass ist, dann darauf, dass auf die Bahn kein Verlass ist.

Die Erstattung des Fahrpreises steht allerdings noch aus. Es bleibt spannend...


Freitag, 14. Juni 2013

Back home

Wieder einmal unter dem Deckmäntelchen des Koch-und Backforums fand am letzten Wochenende ein Treffen unter Gleichgesinnten statt.
Die Unterbringung war einfach, aber sauber und passend. Die Küche im Haus war prädestiniert dafür, einem Kochforum Unterschlupf zu bieten und so konnten sich auch die beiden anwesenden Köche nach Herzenslust austoben.
Zu meinem Glück wurde bereits zum Frühstück in mehr als ausreichenden Mengen aufgetischt, so dass ich trotz allmorgendlicher Verspätung noch reichlich Auswahl hatte. Die schicksalhafte Fügung, dass gerade uns die Unterbringung im einzigen mit Balken ausgestatteten Zimmer zuteil wurde, mag mit ein Grund für die Verspätungen gewesen sein. Aber ich will mich nicht beklagen und wusste diese Tatsache durchaus zu schätzen. Und dass man morgens die Letzte ist, hat einen großen Vorteil: man hat das Bad für sich alleine!
Die Gruppe harmonierte wunderbar, meinem Empfinden nach war die Stimmung dieses Mal sogar noch entspannter und lockerer als beim letzten Treffen. Ich konnte bekannte Gesichter wiedersehen und habe neue interessante Bekanntschaften gemacht.
Ein Spaziergang durch das Dorf ließ mich zu der Überzeugung kommen, dass es absolut gerechtfertigt sei, den Vormittag faul in der Sonne zu liegen und das Nichtstun zu genießen. Das kommt bei mir selten genug vor und einfach mal die Seele baumeln zu lassen trägt unendlich der Entspannung bei und tut wahnsinnig gut. Der kurzfristig anberaumte Bondage Workshop sorgte dann am Nachmittag für fesselnde Stunden und die Ergebnisse wurden, mit Hilfe eines mobilen Fotostudios und des dazu gehörenden Fotografen, professionell festgehalten. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Rigger/Fotografen!
Leider verging das Wochenende wieder einmal wie im Flug und so hieß es am Sonntag Vormittag für alle „Taschen packen und ab nach Hause“. Mittags war dann der Spuk endgültig vorbei und ein paar Stunden später hatte mich die Heimat wieder.

Ich finde es immer wieder aufs Neue faszinierend, wie angekommen und verstanden ich mich in dieser bunten Welt fühle. Jedes Treffen ist wie ein Homecoming. Ich kann sein wie ich bin, muss nicht auf meine Wortwahl achten und kann mich offen über Themen unterhalten, die sonst ein Tabu sind.
Das nächste Treffen ist bereits in Planung und ich freue mich schon jetzt drauf!


Donnerstag, 13. Juni 2013

Der Stoff, aus dem die Träume sind

Neulich träumte ich, dass ich Didgeridoo spielen würde. Ich wunderte mich noch im Halbschlaf darüber, wie lange ich den Ton halten kann, denn die Technik, Luft auszupusten und gleichzeitig einzuatmen, beherrsche ich nicht. Nach einiger Zeit bin ich dann aufgewacht und hielt den Ton immer noch. Aber ich machte doch gar nichts! Es musste also etwas anderes sein, das diesen Ton produzierte ...oder irgendwer?!? Wer sollte um diese Zeit in meiner Wohnung Didgeridoo spielen? Woher kam das Geräusch? So langsam dämmerte mir, dass es nicht aus dem Schlafzimmer kam, sondern aus einem anderen Raum. Ich ging in den Flur und siehe da: hier lag die Wurzel allen Übels! In Form meines angeblich 100%ig wasserfesten Vibs!
Nachdem wir ihn einige Tage zuvor einer eingehenden Tauglichkeitsprüfung unter Wasser unterzogen hatten, hatte er ein Eigenleben entwickelt. Er lag nun im Koffer und vibrierte auf höchster Stufe vor sich hin. Durch den Parkettboden ordentlich verstärkt.
Mein Hirn machte daraus ein unschuldiges Didgeridoo Spiel.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Das Geld für das Teil bekam ich schon erstattet. Aufgrund seiner Beschaffenheit und Art der Anwendung will allerdings niemand den Vib zurück haben.

Outing – will ich oder will ich nicht

Aus aktuellem Anlass wird gerade mal wieder deutlich, welche Auswirkungen ein Fremd-Outing oder auch nur dessen Androhung haben kann.

Ein Outing gilt, wenn es denn freiwillig erfolgt, oftmals als offensiver Befreiungsschlag. Mit dem Outing bekenne ich mich öffentlich zu meinen Neigungen und/oder meiner Lebensweise. Ich trete damit aus dem Schatten in das Licht der Öffentlichkeit und befreie mich damit von einer meist recht großen Last. Ich kann danach frei reden und handeln und muss nicht mehr fürchten, ertappt zu werden oder mich zu verplappern. Bestenfalls stoße ich in meinem engeren Umfeld auf Verständnis oder wenigstens Toleranz, wenn es zum Verständnis nicht reicht.
So der Optimalfall.

Wird ein Outing durch Dritte angedroht oder sogar vollzogen, kann das schlimmste Folgen haben. Die betroffene Person kann den Job verlieren, ihr soziales Umfeld kann wegbrechen, sogar die Familie könnte dadurch zerstört werden. Es ist eine Bedrohung der ganzen Existenz.

Leider wird Outing immer wieder als Druckmittel eingesetzt. Meiner Meinung nach ist es niederträchtig, jemanden zu outen, gerade im einschlägigen Kontext, und es zeugt von der Schwäche der Menschen, die es einsetzen. Können sie sich verbal oder mit dem Einsatz des Intellekts nicht mehr wehren (gegen was auch immer), werden sie aggressiv und schlagen um sich. Ohne Rücksicht auf Verluste. In meinen Augen werden damit schon regelrecht kriminelle Energien freigesetzt, denn wer einen anderen outet, dem ist bewusst, was er damit anrichtet. Die Zerstörung mindestens einer Existenz wird billigend in Kauf genommen, ist vielleicht sogar erwünscht.

Gerade in so einem sensiblen Umfeld mehr als widerlich!