Lange drauf gewartet, letzte Woche
war es endlich soweit. Auf nach Hannover zum Konzert einer tollen Band mit toller Livestimmung.
Hätte ich allerdings gewusst, welche
Steine mir auf dem monatelangen Weg dorthin in denselben gelegt
würden, hätte ich wohl keine Tickets dafür erstanden. Nun aber von
Anfang an und alles der Reihe nach.
Es begann ganz harmlos mit dem
Beschluss meiner Freundin und mir, eins der Konzerte der kommenden Tour zu
besuchen. Das war Ende letzten Jahres, die Tour noch in weiter Ferne
und Karten gab es en masse. Der Beschluss wurde dann Anfang diesen
Jahres in die Tat umgesetzt. Wir kauften uns jeweils eine Karte und
ein Hotelzimmer wurde online gebucht. Moment, da ging es ja schon
los. Die Onlinebuchung über meinen PC funktionierte nicht richtig,
es kam keine Bestätigungsmail bei mir an. Ich wusste also nicht, ob
ich nun das Zimmer reserviert hatte, oder nicht. Deshalb reservierte
meine Freundin über ihren PC im gleichen Hotel auch ein Zimmer.
Blieb immer noch die Frage, ob ich nun reserviert hatte, oder nicht.
Egal, bis dahin war noch Zeit genug. Die Wochen und Monate vergingen
und irgendwann erschien es mir eine gute Idee, dem Mann meines
Herzens mit einem Ticket für eben dieses Konzert zum Geburtstag eine
Freude zu machen. Karten gab es noch, das hatte ich gecheckt. Nun
musste ich ihm leider sein Geschenk schon im Voraus verraten, da er
für dieses Unterfangen Urlaub nehmen musste und auch noch ein paar
gemeinsame Tage angehängt werden sollten. Nachdem der Urlaub
abgeklärt und abgesegnet war, machte ich mich daran, ein Ticket zu
kaufen. AUSVERKAUFT! Das konnte doch nicht wahr sein! Ich wühlte im
Internet und fand eine Plattform, auf der es noch Karten zu geben
schien. Zu total überhöhten Preisen, aber was solls. Ich schlug zu
und bekam … nichts. Geld weg, kein Ticket. Langsam wurde die Zeit
auch knapp. Ich las nur schlechte Kritiken über den Online Shop
(hätte ich vielleicht vor dem Kauf machen sollen) und bekam kalte
Füße. Ach ja, zwischenzeitlich hatten wir das Hotelzimmer in
Hannover natürlich storniert, da wir zu dritt im Anschluss an das Konzert
nach Hause fahren würden. Aber wenn das mit der dritten Karte nun
nicht klappen sollte, dann bräuchten wir doch wieder ein Zimmer.
Also reservierte ich wieder eins. Derweil schaute ich mich
nach einer (weiteren) Karte um und wurde auf einer
Kleinanzeigenplattform nach langen Verhandlungen fündig. Der
Verkäufer schickte mir das Ticket, nachdem ich per paypal bezahlt
hatte (jaaa, ich wusste, dass für den Verkäufer Gebühren anfallen
*hüstl*) und beauftragte dann die genannte Firma, mir mein Geld von
der windigen Plattform zurückzuholen. Auch das klappte nach kurzer
Zeit. Nun könnte man meinen: Ende gut, alles gut. Weit gefehlt. Wir
erfuhren jetzt davon, dass das Konzert zeitgleich mit einem
Fußballspiel zwischen Hannover und Braunschweig im direkt
benachbarten Stadion stattfand. Ausschreitungen vorprogrammiert. Na
toll. Und nu? Wir fuhren mit einigen Bedenken zeitig los und
versuchten einfach unser Glück. Fahrt ohne Probleme, Parkplatzsuche
ohne Probleme und von den Ausschreitungen bekamen wir auch nichts
mit. Der Hubschraube kreiste über uns, der Wasserwerfer fuhr uns
entgegen, hinter uns krachte die Pyrotechnik und dann durften wir in die Halle.
Das Konzert war toll, die freien
gemeinsamen Tage waren wunderschön, ich hätte nichts davon missen
wollen. Nur das Chaos vorher, das hätte nicht unbedingt sein müssen.
Aber nachträglich betrachtet, war auch das lustig.
Ach ja, das Hotelzimmer haben wir
natürlich auch noch ein drittes Mal storniert.
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