Zumindest Weinbergschnecken. Die
haben wir nämlich in unserem naturbelassenen Garten und da ich ein
grundsätzlich neugieriger Mensch bin, fange ich an, diese
faszinierenden Tiere zu markieren. Ich will ja schließlich wissen,
wie viele davon bei uns leben und ob das immer die gleichen sind, die
ich sehe. Zur Markierung nehme ich bronzefarbenen
Nagellack. Erst habe ich an knallrot gedacht, aber dann erschien mir
ein knallroter Fleck auf dem Schneckenhaus als ein zu gutes Ziel für
eventuelle Fressfeinde. Bronze steht ihnen mit ihren eher
beige-braunen Häusern sowieso viel besser. Zwei habe ich schon
markiert und eben diese beiden halten regelmäßig Mittagsschlaf. In
der Zeit davor und danach fressen sie oder kriechen durch die Gegend
- vermutlich auf der Suche nach Nahrung. Es macht Spaß, ihnen beim
Fressen zuzuschauen. Was Schnecken angeht, bin ich ziemlich unwissend
und so war mit nicht bewusst, dass sie ein richtiges Maul mit einer Art
kleinen Zunge (so sah es jedenfalls aus) haben. In einer beachtlichen
Geschwindigkeit ist so ein Blatt verspeist und ab gehts zum nächsten.
Neben den Schneckenbeobachtungen
versuche ich ein wenig Ordnung in unseren doch sehr naturbelassen
Garten zu bringen. Stunde um Stunde pröddel ich vor mich hin und was
sieht man am Ende des Tages davon? Kaum was. Irgendwie deprimierend,
aber immerhin gibts schon zwei Kräuterbeete. In das eine ist heute
ganz spontan und unplanmäßig ein Liebstöckel eingezogen. Der lebte
in unserer alten Wohnung in einem Blumenkasten, starb darin
irgendwann und durfte aus Zeitmangel in diesem Zustand mit umziehen.
Vorletzte Woche nun habe ich die verrotteten Blumenkästen entleert,
die Erde aber noch nicht entsorgt - kann man ja vielleicht nochmal
gebrauchen. Heute dann wollte ich diese Erde endgültig entsorgen und
was hat sich mit dicken Stängeln und pumpelgesund an die Oberfläche
gekämpft? Der tot geglaubte Liebstöckel! Man kann jetzt darüber
philosophieren, ob er masochistisch veranlagt, eine Kämpfernatur
oder einfach nur trotzig ist, aber letztendlich ist es auch egal. Mit
dieser Einstellung passt er zu uns und in unseren Garten und darf
bleiben. Jetzt hat er sein eigenes Plätzchen im Beet, muss sich
allerdings erst neu orientieren, da er ja falsch herum - quasi upside
down - gewachsen ist.
Und der Star aus Nachbars Garten
polstert sein Nest mit Rosmarin und Minze aus unserem Garten. Kann
ich durchaus nachvollziehen. Riecht bestimmt super aromatisch und
frisch im Nest, aber einverstanden bin ich damit nicht. Da muss
irgendwas als Vogelscheuche her.
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