Ich hatte bereits erwähnt, dass für
einen Bürojob in meinem unmittelbaren Umfeld eine Quereinsteigerin
den Zuschlag erhalten hat. Soweit so ungut. Nun habe ich seit Anfang
Mai die zweifelhafte Ehre, diese Dame einzuarbeiten. Zweifelhaft aus
dem Grund, weil ich mittlerweile feststelle musste, dass ihr
sämtliche buchhalterischen, besser gesagt kaufmännischen,
Grundlagen fehlen. Da ist einfach nichts.
Nun könnte man annehmen, dass ich
die ganze Sache voreingenommen, wenn nicht sogar gehässig, betrachte,
aber dem ist sicher nicht so. Ich habe von mir aus die Stelle
freigegeben, und bin grundsätzlich froh, dass es eine Nachfolgerin
gibt. Denn nur so kann ich ohne Gewissensbisse gehen. Könnte ich ...
Mittlerweile tut mit einer meiner Kollegen Leid, denn er wird es
sein, der ihre Unfähigkeit kompensieren muss. Nicht, dass er einen
eigenen Tätigkeitsbereich hätte ...
Zurück zu meiner Nachfolgerin. Seit
nunmehr eineinhalb Wochen strenge ich mich an, ihr meinen
Aufgabenbereich zu vermitteln. Ich rede jeden Tag das Gleiche. Von
morgens bis abends erkläre ich, wiederhole ich, und lasse sie die
Arbeitsschritte ausführen. Ich komme mir vor, wie ein ausgeleiertes Tonband, das immer und immer wieder abgespielt wird. Und jeden Tag kommen die gleichen Fragen,
stockt es an allen Ecken und Enden, und ich bin mittlerweile abends
so groggy, dass ich einschlafe, sobald ich das Sofa berühre. Ich
zweifle schon an mir und meiner Fähigkeit, Dinge zu vermitteln, aber
eine andere Kollegin meinte, ich hätte ihr schon so vieles erklärt,
und immer hätte sie es verstanden. Es kann also nur an dem nicht
vorhandenen Grundwissen liegen. Zur Verdeutlichung zwei Fragen, denen
ich mich in den letzten Tagen stellen musste. "Wie kann ich mir
denn am besten merken, was der Unterschied zwischen dem Fahrzeug- und
dem Kundenstamm ist?" oder beim Erstellen einer manuellen
Rechnung "Warum muss denn da immer diese Rechnungsnummer drauf?"
Die Fragen zu Netto- und Bruttobeträgen, Umsatzsteuer, Kostenstellen
und Debitoren und Kreditoren will ich gar nicht aufzählen.
Und ganz ehrlich und unter uns: Ich
bin nicht bereit, innerhalb von 5 Wochen eine 3-jährige
kaufmännische Ausbildung durchzupauken. Meine Chefin ist diejenige,
die den Lebenslauf gesehen, und das Vorstellungsgespräch geführt
hat. Ich werde in den kommenden Wochen mein Bestes geben und ruhig
bleiben. Und danach?
Nach mir die Sintflut ...
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