Nach langem Zögern habe ich mich
heute zum ersten Mal in die kundigen Hände einer Depiladora begeben.
Sugaring stand auf dem Plan, und ich war gehörig nervös. Den ersten
Termin hatte ich verschieben müssen, da ich in der Zwischenzeit
nicht die Finger vom Rasierer lassen konnte. Also hatte ich noch eine
knappe Woche länger Zeit, um mir Gedanken zu machen. Ein paar
Meinungen hatte ich vorher eingeholt, und es stand 2:1: Zwei Mädels
beschrieben das erste Mal als „die Hölle“, die dritte beschrieb
es als „nicht schlimm“. Ich rechnete also tendenziell mit der
Hölle, hoffte aber insgeheim, dass es doch nicht ganz so schlimm
werden würde.
Im Studio wurde ich sehr freundlich,
locker und entspannt begrüßt, und nach kurzer Wartezeit ging es
los. Die mir zugeteilte Kosmetikerin erklärte mir jeden einzelnen
Schritt und schwatzte während der Behandlung mit mir über Gott und
die Welt. Ein gutes Ablenkungsmanöver, das jedoch nicht 100%-ig
funktionierte. Je südlicher wir kamen, desto schmerzhafter wurde es.
Der Schweißfilm auf meinem Gesicht hielt sich hartnäckig, und der
ein oder andere Schmerzenslaut ließ sich nicht vermeiden. Vor der
Behandlung habe ich drüber nachgedacht, ob es sinnvoll wäre, einen
Knebel mitzunehmen; aber das wäre letztendlich doch nicht nötig
gewesen. Die Kosmetikerin war wirklich super freundlich und so
professionell, dass alles völlig normal wirkte und gut auszuhalten
war. Sie fragte mich dann noch, ob wir die Pofalte mitmachen sollten.
Das wäre im Preis inbegriffen, aber einige würden das nicht wollen,
weil sie starke Schmerzen vermuten würden. Ich hab das grinsend in Frage gestellt, denn schlimmer als die Behandlung der Schamlippen
konnte ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Und ich
sollte Recht behalten. Viel eher kann ich mir vorstellen, dass die
Haltung, die man einnehmen muss, um das Hinterteil zu behandeln, zu
Irritationen und Unwohlsein führen kann. Dem ist auch wohl so, denn
mein liebenswerter weiblicher Folterknecht berichtete, dass ihr von
einer Kundin gesagt wurde, dass es eine sehr demütigende Haltung
wäre. Unter uns Pastorentöchtern: Natürlich ist es tendenziell
demütigend, auf dem Bauch zu liegen und sich die Pobacken
auseinander zu halten. Aber da kommt es doch sehr stark auf den
Kontext an, in dem das geschieht. Hier war er professionell und
geschäftlich genug, um keine derartigen Gefühle auszulösen.
Fazit: Es war der Vorhof zur Hölle.
Angenehm ist anders, aber ich fand es weitaus weniger schlimm als
befürchtet.
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