Donnerstag, 22. August 2013

Reden ist Silber, Schweigen aber bestimmt kein Gold

Auch wenn ich nach wie vor keinerlei Probleme damit habe, meine Vorliebe für Bondage zu akzeptieren, so stelle ich gerade fest, dass ich mit der Akzeptanz eines bestimmten Kopfkinos doch so meine Probleme habe.
Es macht mich unheimlich an und auch mit bzw. während der Umsetzung habe ich absolut keine Gewissensbisse. Ganz im Gegenteil! Ich will mehr davon und hier liegt auch schon der Hase im Pfeffer.
Ich habe ein Problem damit mir einzugestehen, dass es so ist. Dass es gerade diese Fantasie ist. Noch viel mehr habe ich ein Problem damit zu kommunizieren, dass es mich anmacht. Das resultiert vielleicht daraus, dass ich es mir selber noch nicht eingestehen kann. Auf einmal leuchtet das virtuelle Schildchen auf: „Das geht gar nicht!“
Herrje, ich weiß noch nicht einmal genau, was es ist, das mich so blockiert! Okay, ich war noch nie gut darin zu artikulieren, was mir besonders gefällt, aber hier geht es gerade gar nicht. Noch nicht einmal mit verbundenen Augen, was mir sonst schon sehr weiterhilft. Ich kann mich nicht dazu überwinden, meinem Top diese Fantasie zu schildern, obwohl ich sie gerne ausleben möchte. Verzeiht mir, dass ich das Kind an dieser Stelle auch noch nicht beim Namen nenne, es geht einfach nicht.
Vermutlich ist die Ablehnung dieses Szenarios stark in meiner Erziehung verankert. Ich bin sehr emanzipiert erzogen worden, auch wenn ich meine Mutter nicht als Emanze bezeichnen würde. Uns Mädchen wurde sehr ans Herz gelegt, dass wir uns von Männern nichts sagen lassen sollen, dass wir gefälligst unser eigenes Leben leben sollen und uns niemals von einem Mann abhängig machen sollen. Frauen müssen nicht den Männern hinterher ziehen, das geht auch andersherum, von der finanziellen Abhängigkeit ganz zu schweigen. Unsere Gleichberechtigung wurde immer stark betont und allein die Andeutung, dass eine Frau eventuell mal schwach ist (geistig und/oder körperlich), Erholung, Hilfe oder sonstwas braucht, wurde in der Luft zerrissen. Auch Männer brauchen mal Erholung und Frauen können viele Dinge ganz gut allein. So verhält sich das eben. Auf jeden Fall in den Augen meiner Mutter. Ich meine das absolut nicht böse und es soll auch nicht als Vorwurf verstanden werden. Da ich weiß, woher diese Einstellung rührt, kann ich sie nachvollziehen und respektieren.
Während ich diese Zeilen Schreibe und so die Thematik von allen Seiten beleuchte, merke ich, dass das Schildchen immer kleiner und undeutlicher wird. Der Widerstand im Kopf ist zwar noch nicht gebrochen, aber er schrumpft. Wenn es so weit ist, werde ich meine Fantasie aufschreiben. Das geht bei mir anfangs oft besser als Reden. Dann kann darüber gesprochen werden und man wird sehen, ob es eine Übereinstimmung des Kopfkinos gibt. So, wie es im Moment ist, stehe ich mir nur selber im Weg.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen