Auch wenn ich nach wie vor keinerlei
Probleme damit habe, meine Vorliebe für Bondage zu akzeptieren, so
stelle ich gerade fest, dass ich mit der Akzeptanz eines bestimmten
Kopfkinos doch so meine Probleme habe.
Es macht mich unheimlich an und auch
mit bzw. während der Umsetzung habe ich absolut keine
Gewissensbisse. Ganz im Gegenteil! Ich will mehr davon und hier liegt
auch schon der Hase im Pfeffer.
Ich habe ein Problem damit mir
einzugestehen, dass es so ist. Dass es gerade diese Fantasie ist.
Noch viel mehr habe ich ein Problem damit zu kommunizieren, dass es
mich anmacht. Das resultiert vielleicht daraus, dass ich es mir
selber noch nicht eingestehen kann. Auf einmal leuchtet das
virtuelle Schildchen auf: „Das geht gar nicht!“
Herrje, ich weiß noch nicht einmal
genau, was es ist, das mich so blockiert! Okay, ich war noch nie gut
darin zu artikulieren, was mir besonders gefällt, aber hier geht es
gerade gar nicht. Noch nicht einmal mit verbundenen Augen, was mir
sonst schon sehr weiterhilft. Ich kann mich nicht dazu überwinden,
meinem Top diese Fantasie zu schildern, obwohl ich sie gerne ausleben
möchte. Verzeiht mir, dass ich das Kind an dieser Stelle auch noch
nicht beim Namen nenne, es geht einfach nicht.
Vermutlich ist die Ablehnung dieses
Szenarios stark in meiner Erziehung verankert. Ich bin sehr
emanzipiert erzogen worden, auch wenn ich meine Mutter nicht als
Emanze bezeichnen würde. Uns Mädchen wurde sehr ans Herz gelegt,
dass wir uns von Männern nichts sagen lassen sollen, dass wir
gefälligst unser eigenes Leben leben sollen und uns niemals von
einem Mann abhängig machen sollen. Frauen müssen nicht den Männern
hinterher ziehen, das geht auch andersherum, von der finanziellen
Abhängigkeit ganz zu schweigen. Unsere Gleichberechtigung wurde
immer stark betont und allein die Andeutung, dass eine Frau eventuell
mal schwach ist (geistig und/oder körperlich), Erholung, Hilfe oder
sonstwas braucht, wurde in der Luft zerrissen. Auch Männer brauchen
mal Erholung und Frauen können viele Dinge ganz gut allein. So verhält sich das eben. Auf jeden Fall in den Augen meiner Mutter. Ich meine das absolut nicht böse und es soll auch nicht als Vorwurf verstanden werden. Da ich weiß, woher diese Einstellung rührt, kann ich sie nachvollziehen und respektieren.
Während ich diese Zeilen Schreibe
und so die Thematik von allen Seiten beleuchte, merke ich, dass das
Schildchen immer kleiner und undeutlicher wird. Der Widerstand im
Kopf ist zwar noch nicht gebrochen, aber er schrumpft. Wenn es so
weit ist, werde ich meine Fantasie aufschreiben. Das geht bei mir
anfangs oft besser als Reden. Dann kann darüber gesprochen werden
und man wird sehen, ob es eine Übereinstimmung des Kopfkinos gibt.
So, wie es im Moment ist, stehe ich mir nur selber im Weg.
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