Heute bei Pierre Huet den Vorrat für
zu Hause eingekauft. Drei Kartons Poiré und Cidre. Poiré ist das
gleiche wie Cidre, nur eben aus Birnen, und mit noch ein bisschen
weniger Alkohol ein gutes Autofahrergetränk. Es schmeckt frisch und
birnig, ich habe mich auf den ersten Schluck in dieses Getränk
verliebt. Deswegen, und weil ich das in Deutschland noch nicht
bewusst in den Läden wahrgenommen habe, gibt es davon recht viel
Vorrat für zu Hause.
In den letzten Urlaubstagen lassen
wir es ein bisschen langsamer angehen. Was wir sehen wollten haben
wir gesehen und nun bleibt Zeit für Wiederholungstaten. Noch einmal
nach Trouville an den Strand, unter anderem zum Muscheln essen, noch
einmal nach Caen zum Shoppen und auch einmal McDonalds Frankreich
testen. Ja, das wollte ich gerne und es war eine Erfahrung wert. Die
Produkte sind nicht anders als bei uns, aber … Da betritt man
zuversichtlich das Restaurant, denn auch in einer Fremdsprache wird
man es ganz gut schaffen, eines der Menüs zu bestellen. Dachten wir.
Am Tresen war nichts zu wollen, was wir mehr durch die Gesten als
durch den französischen Wortschwall der Angestellten kapiert haben.
Wir wurden an eine Art Riesentablet, von denen mehrere vor dem Tresen
aufgebaut waren, verwiesen. Hier galt es zuerst die Sprache
auszuwählen, dann wurde man per Touchscreen durch den Bestellvorgang
geleitet. Von der Produktpalette zu den Menüs, über Getränke,
Saucen und Desserts bis hin zur Bezahlart - Bankkarte oder Bargeld
möglich. Dann die letzte Frage: In welche Zone möchten Sie sitzen?
Hä? Große Fragezeichen auf unseren Gesichtern, aber mit Hilfe eines
dargestellten Lageplans entschieden wir uns recht willkürlich für
Zone 2. Erstaunlich, wie man von so einer kleinen Frage aus dem
Konzept gebracht werden kann. Das Tablet spuckte die Quittung aus,
wir nahmen an einem Tisch in Zone 2 Platz und keine zwei Minuten
später wurde unsere Bestellung zu uns gebracht. Faszinierend.
Ich finde diese Bestell-Tablets
genial. Kein langes Warten vor dem Tresen (die Dinger sind beidseitig
bespielbar), kein hektische Überlegen, wenn ich noch nicht sicher
bin, was ich essen möchte (und gerade dann ist natürlich keine
Schlange am Tresen), man kann in aller Ruhe hin- und her-, vor- und
zurücküberlegen (okay, das ist vielleicht ein Frauen-Ding) und
wartet dann gemütlich auf die Lieferung der Bestellung.
Gerade dort, wo man es am wenigsten
erwartet, wo man mit dem immer gleichen rechnet, quasi mit den
weltweiten vertrauten Standards in Essen und Service, wo man weiß,
was einen erwartet (sozusagen der Ruhepol in der ausländischen
Kulinarik), wird man mit technischen Neuerungen konfrontiert, die
einen kurzzeitig echt alt vorkommen lassen. Aber noch bin ich nicht
zu alt, um begeisterungsfähig zu sein und um es mit den Worten der
„amerikanischen Botschaft“ zu sagen: „Ich liebe es“.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen