Donnerstag, 30. Juni 2016

McDonalds mal anders

Heute bei Pierre Huet den Vorrat für zu Hause eingekauft. Drei Kartons Poiré und Cidre. Poiré ist das gleiche wie Cidre, nur eben aus Birnen, und mit noch ein bisschen weniger Alkohol ein gutes Autofahrergetränk. Es schmeckt frisch und birnig, ich habe mich auf den ersten Schluck in dieses Getränk verliebt. Deswegen, und weil ich das in Deutschland noch nicht bewusst in den Läden wahrgenommen habe, gibt es davon recht viel Vorrat für zu Hause.
In den letzten Urlaubstagen lassen wir es ein bisschen langsamer angehen. Was wir sehen wollten haben wir gesehen und nun bleibt Zeit für Wiederholungstaten. Noch einmal nach Trouville an den Strand, unter anderem zum Muscheln essen, noch einmal nach Caen zum Shoppen und auch einmal McDonalds Frankreich testen. Ja, das wollte ich gerne und es war eine Erfahrung wert. Die Produkte sind nicht anders als bei uns, aber … Da betritt man zuversichtlich das Restaurant, denn auch in einer Fremdsprache wird man es ganz gut schaffen, eines der Menüs zu bestellen. Dachten wir. Am Tresen war nichts zu wollen, was wir mehr durch die Gesten als durch den französischen Wortschwall der Angestellten kapiert haben. Wir wurden an eine Art Riesentablet, von denen mehrere vor dem Tresen aufgebaut waren, verwiesen. Hier galt es zuerst die Sprache auszuwählen, dann wurde man per Touchscreen durch den Bestellvorgang geleitet. Von der Produktpalette zu den Menüs, über Getränke, Saucen und Desserts bis hin zur Bezahlart - Bankkarte oder Bargeld möglich. Dann die letzte Frage: In welche Zone möchten Sie sitzen? Hä? Große Fragezeichen auf unseren Gesichtern, aber mit Hilfe eines dargestellten Lageplans entschieden wir uns recht willkürlich für Zone 2. Erstaunlich, wie man von so einer kleinen Frage aus dem Konzept gebracht werden kann. Das Tablet spuckte die Quittung aus, wir nahmen an einem Tisch in Zone 2 Platz und keine zwei Minuten später wurde unsere Bestellung zu uns gebracht. Faszinierend.
Ich finde diese Bestell-Tablets genial. Kein langes Warten vor dem Tresen (die Dinger sind beidseitig bespielbar), kein hektische Überlegen, wenn ich noch nicht sicher bin, was ich essen möchte (und gerade dann ist natürlich keine Schlange am Tresen), man kann in aller Ruhe hin- und her-, vor- und zurücküberlegen (okay, das ist vielleicht ein Frauen-Ding) und wartet dann gemütlich auf die Lieferung der Bestellung.
Gerade dort, wo man es am wenigsten erwartet, wo man mit dem immer gleichen rechnet, quasi mit den weltweiten vertrauten Standards in Essen und Service, wo man weiß, was einen erwartet (sozusagen der Ruhepol in der ausländischen Kulinarik), wird man mit technischen Neuerungen konfrontiert, die einen kurzzeitig echt alt vorkommen lassen. Aber noch bin ich nicht zu alt, um begeisterungsfähig zu sein und um es mit den Worten der „amerikanischen Botschaft“ zu sagen: „Ich liebe es“.

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