Aus aktuellem Anlass wird gerade mal
wieder deutlich, welche Auswirkungen ein Fremd-Outing
oder auch nur dessen Androhung
haben kann.
Ein Outing gilt, wenn es denn
freiwillig erfolgt, oftmals als offensiver Befreiungsschlag. Mit dem
Outing bekenne ich mich öffentlich zu meinen Neigungen und/oder
meiner Lebensweise. Ich trete damit aus dem Schatten in das Licht der
Öffentlichkeit und befreie mich damit von einer meist recht großen
Last. Ich kann danach frei reden und handeln und muss nicht mehr
fürchten, ertappt zu werden oder mich zu verplappern. Bestenfalls
stoße ich in meinem engeren Umfeld auf Verständnis oder wenigstens
Toleranz, wenn es zum Verständnis nicht reicht.
So der Optimalfall.
Wird ein Outing durch Dritte angedroht
oder sogar vollzogen, kann das schlimmste Folgen haben. Die
betroffene Person kann den Job verlieren, ihr soziales Umfeld kann
wegbrechen, sogar die Familie könnte dadurch zerstört werden. Es
ist eine Bedrohung der
ganzen Existenz.
Leider wird
Outing immer wieder als Druckmittel eingesetzt. Meiner Meinung nach
ist es niederträchtig, jemanden zu outen, gerade im einschlägigen
Kontext, und es zeugt von der Schwäche der Menschen, die es
einsetzen. Können sie sich verbal oder mit dem Einsatz des
Intellekts nicht mehr wehren (gegen was auch immer), werden sie
aggressiv und schlagen
um sich. Ohne Rücksicht auf Verluste. In meinen Augen werden damit
schon regelrecht kriminelle Energien freigesetzt, denn wer einen
anderen outet, dem ist bewusst, was er damit anrichtet. Die
Zerstörung mindestens einer Existenz wird billigend in Kauf
genommen, ist vielleicht sogar erwünscht.
Gerade in so einem sensiblen Umfeld
mehr als widerlich!
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