Auch wenn der Partner leider nicht in Reichweite ist, möchte ich mir
doch ab und an das Vergnügen gönnen, die ein oder andere Nacht in
Ketten zu verbringen.
Der umfassende Begriff Ketten ist an dieser
Stelle übertrieben, da es sich bislang nur um Handschellen handelt,
aber Fußfesseln, Halsring und die entsprechenden Verbindungsketten
sind in Planung.
So begab ich mich also mit
gefesselten Händen zur Nachtruhe, den Schlüssel deponierte ich in
Reichweite auf meinem Nachtschränkchen. Sicher ist sicher und da man
ja nie weiß, was die Nacht so bringt, war es mir so irgendwie
lieber. Als am Morgen der Wecker klingelte, wurde ich eines besseren
belehrt, denn ich war entfesselt und die Handschellen lagen neben
meinem Bett auf dem Fußboden.
Eine Rekonstruktion der vergangenen
Nacht ergab, dass ich die Handschellen in den frühen Morgenstunden
aufgeschlossen und abgenommen hatte. So weit reicht die Erinnerung,
aber einen Grund dafür weiß ich nicht mehr. Ich habe mit fast
schlafwandlerischer Sicherheit die winzigen Schlösser
aufgeschlossen, alles an seinen Platz gelegt und bin wieder
eingeschlafen. Das Unterbewusstsein funktioniert also einwandfrei und
meine Sorgen, eben diese Schlösser alleine nicht wieder aufschließen
zu können, sind völlig unbegründet gewesen.
Eins habe ich daraus gelernt:
Beim nächsten Mal werde ich die
Schlüssel weiter entfernt von mir deponieren. Immer noch so, dass
ich sie jederzeit wiederfinde, aber mindestens einen Raum weiter weg.
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