Montag, 7. April 2014

Routine oder so

Im 18. Jahrhundert von französisch "routine" entlehnt. Routine bedeutet erprobtes, gewohnheitsmäßiges, übliches Handeln. Sinnverwandt mit der Gewohnheit.
Für mich ist die mit meiner Fernbeziehung verbundene Fahrerei mittlerweile zur Routine geworden. Zum Glück fahre ich gerne Auto, und auch lange Strecken machen mir grundsätzlich nichts aus. Aber ganz ehrlich, es gibt kaum Langweiligeres, als stundenlang auf grauen Asphalt zu starren, begleitet von sich ändernden Lichtverhältnissen, und immer auf der Suche nach dem gerade zu empfangenden Radiosender. Die einzige Abwechslung bietet das oftmals unvorhersehbare Handeln der anderen Verkehrsteilnehmer, wobei das auch eher eine recht zweifelhafte bis gefährliche Abwechslung ist. Telefonieren wäre ein schöner Zeitvertreib, aber das soll man nicht und es lenkt ja auch wirklich ab. Genauso wie ein gutes Hörbuch. Da ist es mir schon passiert, dass ich um ein Haar die Ausfahrt verpasst hab (trotz Navi), weil es eben gerade spannend war. Also beobachte ich den Spritverbrauch und die Zeit. Und natürlich den Straßenverkehr. Die Kassler Berge sind mittlerweile ein Highlight, denn wenn es das Verkehrsaufkommen erlaubt, machen die mit hohem Tempo erst richtig Spaß. Bielefeld könnte ich noch als herausragendes Ereignis betrachten, ist aber eher meine persönliche Horrorstrecke, denn seit ich denken kann, klafft eine Lücke in der A33, womit man gezwungen ist, das Nadelöhr Dissen - Halle - Bielefeld zu durchqueren. Sinnvolle Alternativen gibts keine, und so muss ich da halt durch, immer schon froh, wenn im Gerry-Weber-Stadion gerade keine Veranstaltung ist. Dann herrscht dort nämlich Chaos von vier Seiten, und man ist für jeden Meter, den es vorangeht, dankbar.
Gestern habe ich meine persönliche Bestzeit gefahren: 530 Km in 4 Stunden und 20 Minuten. Die Straßenverhältnisse waren von vorne bis hinten optimal, und mein Auto lief einwandfrei, was will man mehr.
Nicht, dass ich falsch verstanden werde! Um meinen Liebsten zu sehen, nehme ich diese Strecke gerne auf mich, und sei es nur für ein klitzekleines Wochenende. Ich habe mir gestern während der Fahrt nur mal so überlegt, was genau so langweilig ist und wie schön doch ein Chauffeur wäre. Gegen einen Heli oder einen kleinen Jet hätte ich auch keine Einwände, aber man will ja nicht gierig sein. Auf jeden Fall freue ich mich, dass die Fahrerei bald ein Ende hat, und darüber, wie schön sich all die kleinen Puzzleteile aneinanderfügen. Zusammen mit meinem nach wie vor positiven Bauchgefühl ein Zeichen dafür, dass das, was ich tue, dass richtige ist.

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