Ich bin jetzt seit vierzehn Tagen in
meiner neuen Heimat und komme schon in den Genuss einer Serie
Krankengymnastik mit vorgelagerter Fango. Da ich Fango noch nie
verschrieben bekommen habe, war ich voller Neugier, was da auf mich
zukommen würde.
Ich musste mich rücklings auf eine
unsäglich heiße Schlammplatte legen, wofür vermutlich eine
masochistische Ader vorausgesetzt wird. Da diese bei mir nur in der
minimalen Grundausprägung vorhanden ist, musste ich erst durchpusten
und tapfer abwarten, bis meine Haut sich an die Hitze gewöhnt hatte.
Hinlegen, Augen zu und entspannen. Ich hatte nicht registriert, dass
ein steifes Baumwollbettlaken unter mir ausgebreitet worden war, bis
meine Krankengymnastin fragte: „Arme innen oder außen?“. Augen
wieder auf …! Und bevor ich drüber nachdenken konnte, kam ein
spontanes „Innen!“ aus meinem Mund. Da war wohl der Instinkt
schneller als der Verstand und wollte sich diese unverhoffte
Gelegenheit nicht entgehen lassen. Wünsche haben ja bekanntlich die
Angewohnheit hin und wieder in Erfüllung zu gehen. Ich wurde also
erstaunlich fest in das bereits erwähnte Bettlaken eingewickelt und
musste mir ein breites Grinsen verkneifen. Frei nach dem Motto
„Unverhofft kommt oft“ schloss ich zufrieden meine Augen und
durfte die nächsten zwanzig Minuten fest verpackt entspannen.
Medizinisch-meditativ inspirierte Bondage. Dafür lasse ich dann auch
gerne die ersten Hitzesekunden über mich ergehen.
Herrlich, damit überrascht zu werden
und zu wissen, dass es einem in den nächsten drei Wochen noch
fünfmal bevorsteht. Ganz legal, gar nicht pervers und sogar auf
Rezept.
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